Heute hatte ich meinen Nachsorgetermin bei der Frauenärztin. Wie ich bereits erwartet hatte war diesmal alles okay. Ich soll am Freitag nur noch mal anrufen und nach meinem aktuellen HB-Wert fragen, weil der Wert im Krankenhaus so unterirdisch gewesen war. Meine Frauenärztin war erstaunt, dass ich keine Bluttransfusion hatte. Die hatte ich ja abgelehnt, weil mir das irgendwie zu drastisch vorkam. Kurz bevor ich doch noch zugestimmt hätte, fing sich mein Kreislauf ja glücklicherweise von allein, so dass ich endlich schwindelfrei stehen konnte.
Von einer weiteren Schwangerschaft würde die Ärztin mir eher abraten. Nach der Ausschabung nach BMs Geburt, die womöglich auch Ursache für die Placenta Praevia war, und dem Kaiserschnitt ist meine Gebärmutter nun vermutlich schon über die Maßen in Mitleidenschaft gezogen. Nun ja, unsere Familie ist nun mit BM und Zwee komplett, so dass wir darüber gar nicht weiter nachdenken müssen.
Und ansonsten? Ich hatte die ersten beiden Tage nach dem Kaiserschnitt unglaubliche Schmerzen. Danach hatten zumindest die Nachwehen ein Ende. Es dauerte fast 2 Wochen bis ich bei normalen Bewegungen schmerzfrei war. Innerhalb ziepte und zuppelte es noch ein paar Wochen. Durch die Schonhaltung nach dem Kaiserschnitt bekam ich wahnsinnige Nackenschmerzen und konnte meinen Kopf kaum noch bewegen, so dass ich noch fast zwei weitere Wochen regelmäßig Schmerztabletten nehmen musste. Meine Hebamme tapte meine Schultern, was vielleicht geholfen hat, aber erstmal noch mehr weh tat.
Seit das dann irgendwann vorbei war geht es mir ziemlich gut. Ich bin so froh, mich endlich wieder bewegen zu können und zu dürfen. Ich denke, dass es mir mittelfristig nach dem Kaiserschnitt besser ging als nach BMs Geburt. Mein Beckenboden fühlt sich jedenfalls okayer an. Ich spüre ihn ganz gut, was ja schon mal ein gutes Zeichen ist. Ich hatte keine Heultage. Ich erinnere mich noch gut an die grundlosen, unaufhaltsamen Tränen nach BMs Geburt.
Grundlos musste ich diesmal zwar nicht weinen, aber ich hadere immer noch sehr mit den Umständen, trauere um die Schwangerschaft, die ich nicht genießen konnte, um die Geburt, die doch sicherlich viel schneller vonstatten gegangen wäre, um die Möglichkeit, meine Zwee zu gebären. Geboren wurde sie am 4. Mai - aber eben nicht von mir. Bei allem, was ich tue, ist mir immer auch der Weg wichtig, nicht nur das Ziel. Einer der wichtigsten Wege meines Lebens war nun also mit reichlich Kackehaufen gespickt.
Am schlimmsten sind immer noch die Gedanken daran, dass meine Zwee in ihren ersten Stunden ganz alleine war und wir ihr danach auch nur Schritt für Schritt die Nähe geben konnten, die sie und auch wir brauchen.
Zurück zum körperlichen Befinden. Das Stillen klappt mittlerweile sehr gut - vielleicht zu gut, denn Zwee verweigert bislang jeden Nuckel. Der Milcheinschuss verlief sehr sanft, überhaupt fühlt es sich eher so an wie bei BM nach einem halben Jahr. Theoretisch bräuchte ich nicht einmal Stilleinlagen. Als es neulich so heiß war konnte ich sogar nachts ohne Still-BHs schlafen. Bei BM war ständig mindestens eine Brust am explodieren und auslaufen. So weit, so angenehm.
Da mir noch ca. sechs Wochen Schwangerschaft fehlten, hatte ich diesnal kaum Wassereinlagerungen. Tatsächlich habe ich wohl mehr echten Speck angesetzt. Sieben Kilo sind noch übrig zum Ausgangsgewicht. Außerdem merke ich immer noch wie sehr meine Muskeln durch das lange Schonen abgebaut wurden. Ich muss unbedingt wieder fitter werden!
Heute hatte ich nun also meine letzte Blutabnahme im Zusammenhang mit dieser Schwangerschaft. Ich bin verdammt froh darüber, endlich kein Patient mehr zu sein... und trauere trotzdem ein bisschen dem Wie-es-hätte-sein-sollen hinterher.
-------------
PS: Meine Meinung ist ganz klar, dass ich nie nie nie freiwillig noch mal einen Kaiserschnitt machen lassen würde. BMs Geburt war lang und anstrengend und hat mich an meine Grenzen gebracht, aber der Schmerz war wirklich sofort vergessen als BM auf meiner Brust lag. Die Tage nach dem Kaiserschnitt waren für mich viel schlimmer, von Geburtsamnäsie fehlt bislang jede Spur.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen