Sonntag, 7. Dezember 2014

Adventszeit

Nun ist heute schon der zweite Advent, und ich muss unbedingt mal ein bisschen weihnachtliches aufschreiben. 

Am 1. Advent hatten wir unser alljährliches Adventskaffeetrinken mit unseren ehemaligen Nachbarsfreunden - also ehemalige Nachbarn, Freunde immer noch - wobei dann auch mit den Kindern gebastelt und die Wunschzettel bemalt wurden. Meine liebste F. hatte sich wieder die größte Mühe gegeben und alles für unser Treffen im Clubkeller organisiert. Leider war Zwee von den Menschenmassen und der Lautstärke ganz und gar nicht begeistert und von Anfang an ganz schön weinerlich. Als R. versuchte, mit ihr spazieren zu gehen, schrie sie so verzweifelt, dass sie ganz fleckig im Gesicht wurde und R. schnell zurück eilte. Also schnallte ich sie um und verbrachte einige Zeit in F.s Wohnung, damit Zwee sich beruhigen konnte. Irgendwann schlief sie ein und erholte sich so ein bisschen. 

BM hingegen hatte richtig viel Spaß mit den anderen Kindern. Ich half ihr beim Malen des Wunschzettels, der leider nicht wirklich viele Ideen enthielt. Tatsächlich malte sie eigentlich nur, was ich ihr so in den Mund legte... Bis auf ihren einzigen, schon lange gehegten Wunsch: Einen Autokindersitz mit nur einem Gurt, also Klasse II. Nun hat sie ja die erforderlichen 15 Kilo seit kurzem geknackt, so dass der Weihnachtsmann dem täglichen Anschnalltheater ("Das ist zu eng! Mecker! Nöl!") endlich ein Ende bereiten kann. 

Danach verschönerten die Kinder kleine Lichterketten mit Lampenschirmen aus Muffinförmchen. Es wurde noch ein bisschen gesungen und dann kam er: Der Weihnachtsmann. Oder zumindest einer seiner Helfer, denn BM erkannte gleich, dass der doch nur verkleidet war. Immerhin hatte der gute Mann dieses Jahr seine Zunge etwas besser im Zaum und fluchte nicht allzu wild vor den Kindern. Er wusste auch allerhand über jedes Kind. BM lobte er, weil sie seit einiger Zeit immer so artig ins Bett geht und einschläft (... auch wenn er ihr leider in den Mund legte, dass sie dies vorher wohl nicht getan hatte, weil sie Angst hatte. WTF. Aber es ist wohl noch kein Weihnachtsmann vom Himmel gefallen.) Allerdings müsse BM nun doch mal das Nägelkauen sein lassen. BM hörte artig und tapfer zu und übergab ihren Wunschzettel. PL wurde ganz doll ermahnt, besser auf ihre Eltern zu hören und nicht immer so zickig zu sein. Aber auch sie trug es mit Fassung. 

 BM malte auf ihren Wunschzettel auch ein Weihnachtsbuch bzw. es sollte ein Buch mit der Weihnachtsgeschichte sein. Auf diese waren wir irgendwie gekommen während wir beide gemeinsam Plätzchen ausstachen. Ich erzählte ihr die Weihnachtsgeschichte, die ganze Unterhaltung dauerte kaum fünf Minuten. Und doch blieb sie bei ihr hängen. In den folgenden Tagen erzählte sie immer wieder, dass da vor ZWEITAUSEND Jahren diese Menschen gelebt haben, dass sie aber längst tot seien. Auch der König, der sie alle zählen wollte, und sogar das Baby. Und dass es da noch keine Krankenhäuser gab, so dass das Baby im Stall geboren wurde und in einer Krippe liegen musste. 

Da Weihnachtsbücher zu Weihnachten irgendwie etwas zu spät gewesen wären, bekam sie von uns vom Nikolaus zwei tolle Bücher: "Weihnachten im Stall" von Astrid Lindgren erzählt die Weihnachtsgeschichte ohne Gott und vor allem schön einfach, so dass man noch viel drum herum besprechen kann. "Wo der Weihnachtsmann wohnt" ist herzallerliebst geschrieben und bebildert. Kindgerecht und doch musste ich einige Male denken, dass die Beschreibung der Werkstätten und Abläufe von einem BWLer geschrieben wurden. Vor allem wird darin beschrieben wie die kleinsten Wichtel sich in den Häusern der Menschen verstecken, die Kinder beobachten und dem Weihnachtsmann mitteilen, ob sie denn auch artig gewesen sind. Diese Stelle hat BM nachhaltig beeindruckt. Den ganzen Tag erklärt sie nun immer wieder, wo sich gerade ein klitzekleiner Wichtel verstecken könnte. Und dann gab es noch von Uroma auch vom Nikolaus "24 Weihnachtsgeschichten", die schön kurz und zum schmunzeln sind und immer auch . Damit sind wir nun wirklich gut ausgerüstet für die Adventszeit. 

Ach ja, der Nikolaus. Wir haben am Vorabend natürlich alle unsere Schuhe geputzt. Genau genommen hat Zwee ihre Fellschühchen abgeschleckt, aber das ließen wir auch gelten. BM putzte mit wahrer Imbrunst ihre Winterstiefel und war schon ganz schön aufgeregt. Am Morgen machte sie dann aber ganz kurz ein erschrockenes Gesicht, denn der Nikolaus hatte die Schuhe nicht im Flur stehen lassen, sondern sie ins Wohnzimmer geräumt. Das hatte BM aber nicht gesehen als sie schnurstracks in den Flur gerannt war. Dann war aber doch die Freude groß als BM erst mit Begeisterung unsere Schuhe auspackte und dann ganz zuletzt ihre eigenen (Bücher-)Geschenke. 

Mir macht es jedenfalls riesigen Spaß, die Adventszeit mit BM zu erleben, weil sie dieses Jahr zum ersten Mal richtig viel fragt bzw. sich selbst zusammenreimt. Und weil sie Weihnachtsbeleuchtungen genauso toll findet wie ich. 

1 Kommentar:

  1. Wo der Weihnachtsmann wohnt ist so ein tolles Buch! Das haben meine Eltern mir früher auch immer vorgelesen, anscheinend im Dezember jeden Abend :D Im Sommer habe ich das Buch bei meinen Eltern auf dem Dachboden gefunden und es wurde wirklich sehr geliebt, die Seiten halten kaum noch. Ich habe mir vorgenommen, es zu Weihnachten vom Dachboden zu holen und noch einmal zu lesen. Mit dann 27 will ich mich noch einmal an diese schöne Kinderzeit erinnern.

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