Heute morgen ist das Babymädchen ausgezogen. R. brachte es zur Kita, und heute Nacht schläft es zur Überbrückung bei meinen Eltern.
Morgen werden auch wir dann dieser Wohnung den Rücken zukehren. Wirklich gemütlich ist es nicht mehr. Babymädchens und R.s Zimmer sind mit Kisten vollgestellt, alle Schränke sind leer und wir fläzen im Bett - dem einzigen einigermaßen im urpsprünglichen Zustand erhaltenen Ort, wenn man mal von den fehlenden, weil bereits eingepackten Nachttischlampen absieht.
Ich freue mich natürlich wie verrückt auf unser Häuschen, dennoch spielt ein klitzekleines Bisschen Wehmut mit! Seit 1983 war diese Wohnung von Familie J. bewohnt. Meine beiden besten Freundinnen wohnten über bzw. neben mir. Auch die kleinen Brüder wurden beste Freunde. Und die Muttis. Und die Vatis. Eine richtig tolle Hausgemeinschaft!! Mal abgesehen von meinen England-Jahren habe ich also mein ganzes bewusstes Leben hier verbracht. R. und ich hatten eine wundervolle Zeit hier. Wir haben unser Babymädchen hier gezeugt und die Schwangerschaft genossen. Hier war ich ein ganzes Jahr mit meinem Mädchen zu Hause. Das Babymädchen wuchs hier vom Winzigbaby zu einem wundervollen Kleinkind heran und eroberte so nebenher die ganze Wohnung für sich.
Und irgendwie ist es für mich fast am Schlimmsten, dass es sie vermutlich kaum interessieren wird, wenn wir ihr später erzählen, dass wir hier mal gewohnt haben. So ging es mir jedenfalls, wenn meine Eltern mir von der alten Wohnung erzählten.
Aber: Zumindest übergeben wir unser altes Zuhause in die bestmöglichen Hände: Meine beste Freundin F. hat es dann nach kurzem Abstecher nach Köpenick, dann einigen Jahre in unserer Straße drei Aufgänge weiter und zwei weiteren Jahren im FÜNFTEN Stock nur einen Aufgang weiter endlich wieder in DIE EINZIG WAHRE HAUSNUMMER geschafft, wenn auch ein Stockwerk tiefer als in Kindertagen.
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