Montag, 2. Januar 2017

Zwischen den Jahren bei Familie Isndingwa

Nun ist die schöne Zeit zwischen den Jahren auch schon wieder vorbei. Dafür haben wir sie aber in vollen Zügen genossen.

Nachdem vor Weihnachten alle krank waren, waren zu Heiligabend alle außer ich wieder einigermaßen gesund. Mit regelmäßigen Ibuprofen-Doping kam auch ich aber sehr gut über die Feiertage.

Seit Wochen bastelten die Kinder in der Schule Heimlichkeiten. Ende November schon erzählte BM, dass es da etwas heimliches gäbe: "Ich kann euch aber nicht sagen, was es ist. Es ist ein Geheimnis. Wollt ihr es wissen?" - Wir: "Nein!" - "Ich darf es euch wirklich nicht sagen..." Dann ruft sie ganz schnell: "Kalender!!!!! ... aber das müsst ihr gleich wieder vergessen!" Wir haben so gelacht! Den Kalender gab es dann am 1. Dezember.

Zwei Tage vor Weihnachten war BM plötzlich ganz doll traurig, weil ihr einfiel, dass sie die Weihnachtsheimlichkeiten noch in der Schule hatte, weil sie ja krank gewesen war. Und dann brachte unsere Nachbarin die Heimlichkeiten - die Erzieherin hatte noch eines zu Ende gebastelt und dann alles mitgegeben. Die Welt war wieder in Ordnung.

An Heiligabend waren wir dieses Jahr bei uns zu Hause zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder nebst Familie. Die Kinder waren auch schon ganz schön aufgeregt. Als unser Weihnachtsbesuch eintraf konnte BM nicht eine Minute länger warten und übergab uns ihre gebastelten Geschenke (wobei ich daran denken musste wie PL mal ihren Eltern vorgeworfen hatte, dass sie ihr noch nie etwas zu Weihnachten geschenkt hatte während sie ihnen immer so schöne Sachen bastelte). Noch mehr rührte mich aber, dass sie am Tag zuvor noch schnell ein lila Filly-Pferd in ein Taschentuch gewickelt und mit einem goldenen Band verschnürt hatte, weil "Zwee das so gut gefällt"... nachdem sie eigentlich mal richtig sauer gewesen war, weil Zwee das Pferd mit in die Kita genommen hatte.

Nach dem Kaffee gingen die Kinder dann nach oben. Sie wollten noch ein "Programm" üben. In letzter Sekunde bot sich dann der Nachbarsopa an, den Weihnachtsmann zu spielen. Da er ziemlich aufgeregt war und ich sowieso schon einen Brief geschrieben hatte, blieb er nur kurz und übergab nach einem Lied und ein paar Fotos einen Brief an die Kinder:
Liebe Kinder, 

leider konnte ich wirklich nicht lange bleiben, denn draußen ist es viel zu warm, so dass ich mit meinem Schlitten nicht gut voran komme und mich ordentlich beeilen muss, damit ich es heute zu allen Kindern schaffe. Ich freue mich aber sehr, dass ihr alle so liebe Kinder seid und habe euch daher viele schöne Geschenke gebracht. 

Liebe PL, seit wir uns im letzten Jahr trafen bist du ja eine große Schwester geworden. Meine Wichtel haben mir berichtet, wie lieb du dich um den kleinen Linus kümmerst. Wie in jedem Jahr bin ich begeistert, weil du so eine gute Schülerin bist. Und ich finde es klasse, wie du ganz alleine den Schulweg vom neuen Haus meisterst und alleine mit der Bahn fährst. Aber bestimmt wird es dir auch in der neuen Schule gut gefallen, dann ist auch der Weg nicht mehr so weit. Apropos neues Haus: Da könntest du nun vielleicht wirklich mal etwas mehr Ordnung in deinem Zimmer halten! 

Liebe BM,du bist ja jetzt ein Schulkind! Ich freue mich, dass du so gut lernst! Das Rechnen klappt schon prima und jeden Tag kannst du ein bisschen besser lesen. Das macht doch Spaß, oder? Ich weiß, die Schule ist ganz schön anstrengend, aber trotzdem solltest du öfter auf deine Eltern hören, ohne dass sie immer erst schimpfen müssen. Anziehen, Zähne putzen, am Tisch sitzen bleiben bis alle Kinder fertig gegessen haben – das kannst du doch eigentlich längst. Dafür haben die Wichtel mir berichtet, dass fast immer ganz doll lieb zu deiner kleinen Schwester bist und ihr viel erklärst. Das gefällt mir wirklich gut! 

Liebe Zwee,ich habe gehört, dass dich jetzt schon fast ganz alleine ausziehen und anziehen kannst. Übe schön weiter, du machst das richtig prima!  Deine Stullen kannst du nun auch schon alleine schmieren – das ist wirklich super, aber bitte benutze beim Essen auch Löffel oder Gabel und mantsche nicht mit den Fingern im Essen.  Deine Windel hast du wohl auch nur noch zum Schlafen an?  Super! Sage immer schön Bescheid, wenn du auf die Toilette musst, denn wie ich höre bekommst du auch so ein großes Bett wie BM, wenn du gar keine Windel mehr brauchst! 

Lieber Krümel, wie gefällt dir dein erstes Weihnachten? Du bist wirklich ein toller kleiner Junge und kannst schon so schnell wie der Wind krabbeln. Ich weiß, die Zähnchen machen dir sehr zu schaffen, aber du brauchst doch welche, damit du im nächsten Jahr auch einen richtigen bunten Teller von mir bekommen kannst. Bleib weiter schön tapfer, bald hast du es überstanden! Übrigens: Alle Kinder müssen artig schlafen, damit sie am nächsten Morgen munter und ausgeruht sind. Da  solltest du dir wirklich etwas mehr Mühe geben! 

Ein bisschen schimpfen muss ich allerdings schon – mit euch und mit der Ärgermaus. Scheinbar lasst ihr euch alle ziemlich oft von ihr zwicken und meckert und nölt eure Familien dann an. Das muss doch nun wirklich nicht sein! Jeder hat mal schlechte Laune, aber wenn ihr das merkt, schickt doch einfach die gemeine Ärgermaus weg und seid gleich wieder etwas freundlicher zu euren Familien.

 So, nun wünsche ich euch aber ganz viel Spaß bei eurem Weihnachtsfest. Ich hoffe, die ganze Familie verbringt eine schöne Zeit miteinander – und natürlich auch, dass euch die vielen Geschenke gefallen, die meine Wichtel und ich euch gebracht haben. Bis zum nächsten Jahr! 

Euer Weihnachtsmann


Danach gab es wirklich kein Halten mehr. Wir konnten nicht einmal mehr die Weihnachtsgeschichte verlesen, sondern mussten dann erstmal anfangen, die vielen Geschenke auszupacken. 
Zwee bekam ihre wochenlang ersehnte "droße Tütata" und für BM standen Pferde im Mittelpunkt der meisten Geschenke. Ich glaube, wir hatten alle wieder ein ziemlich gutes Händchen dieses Jahr. Jedenfalls spielten die Kinder auch gleich begeistert los. 





Als die erste Aufregung vorbei war führten die großen Mädels ihr Weihnachtsprogramm auf, d.h. sie tanzten ganz in weiß mit eigens dafür besorgten Tüchern. Danach durfte auch Zwee noch mal mitmachen und tanzte glücklich zu "Tanze Schneemann". 

Der Abend verging dann irgendwie wie im Fluge, war aber wirklich gemütlich. Die Kinder hielten prima durch und blieben trotz der Aufregung die ganze Zeit fröhlich. Es war ein wirklich schönes Weihnachtsfest.

Am 1. Weihnachtsfeiertag waren wir mit R.s Familie wieder jwd Gans essen. Auch da waren die Kinder wieder richtig gut drauf und wir konnten zum ersten Mal seit... mmh, BMs Geburt?... ziemlich in Ruhe in einer Gaststätte essen. Danach ging es zu R.s Eltern nach Hause, wo natürlich auch noch allerhand Geschenke warteten. Die Mädels spielten schön mit ihrem kleinen Cousin. 

Dann verkleidete BM sich wieder wie im letzten Jahr als Weihnachtsengel. (Zwee auch, aber sie wollte ihr Kostüm gleich wieder ausziehen ("Ich nicht ein Engel!"). Da wir unsere Geschenke schon hatten, hatte BM eigentlich keine Aufgabe mehr. Aber dann hat sie total süß zu jedem Anwesenden ein paar Worte gesagt. Sie fing mit R. an: "Du bist immer sehr lieb, aber ich muss auch ein bisschen schimpfen! Du sollst nicht immer den Teller ablecken, und du musst dich anschnallen bevor du losfährst." Oh oh! So ging es reihum. Ich wurde übrigens nur für mein gutes Betragen gelobt - es gab nichts zu tadeln. :-) Ganz zum Schluss fragten wir noch, ob der Engel denn auch eine Nachricht für BM habe. Daraufhin sagte sie keck: "Ja, aber das bespreche ich lieber alleine mit ihr." Sprach's, und ging nach nebenan, um sich wieder in BM zu verwandeln. 

Den 2. Weihnachtsfeiertag verbrachten wir bei meinen Eltern. Wir schlugen uns die Bäuche vor, spielten mit den Kindern und chillten gemütlich. Da es heftig regnete, konnten wir mit den Kindern nicht so richtig raus (außer Krümel, der bei Wind und Wetter in den Mittagsschlaf geschoben wurde). Trotzdem drehte niemand durch, sondern es blieb rundum weihnachtlich und einvernehmlich. 

Die Zeit zwischen den Jahren verging dann einerseits wie im Fluge, andererseits nutzten wir sie aber auch wirklich gut und genossen die freie Zeit. Die Kinder gingen so richtig in Ferienmodus über, waren Abends (leider) bis in die Puppen wach, schliefen aber dafür (sehr schön) bis 8:30 Uhr. Wir spielten alle ganz viel zusammen. 

Es ist toll, dass man mittlerweile auch mit Zwee schon sinnvolle Spiele spielen kann.





"Kunstwerke" mit Glowpens... im Schlafanzug:


 BM verbrachte viele Stunden mit ihren neuen Pferden:

Zwees neuer "Bielbatz für Männen" (Männeken):

Und das Affenspiel (wie heißt das eigentlich richtig?), das beide Kinder gern spielen, wobei Zwee allerdings immer noch denkt, dass es super ist, wenn man ganz viele Affen bekommt.

Wir machten Feuerzangenbowle mit unseren lieben Nachbarn: 

Außerdem bekamen wir Besuch von der 7-köpfigen Familie. BM war wieder einmal begeistert von den vielen großen Mädchen, Zwee spielte schön mit dem Krabbelcousin und alle Kinder waren oben in den Kinderzimmern und irgendwann auch draußen unterwegs, so dass wir Erwachsenen ganz in Ruhe Kaffee trinken und quatschen konnten. Ein sehr schöner Ausblick darauf wie viel Freiheit wir wieder gewinnen werden, wenn unsere Kinder auch mal so groß sind.

Dann besuchten die Kinder und ich B., K., PL und Krümel im neuen Haus im Norddorf. Dort ist es mittlerweile schon richtig wohnlich geworden. Ich freue mich total, dass sie nun auch so ein schönes Zuhause haben. 

Schwuppdiwupp kam schon Silvester. Am Vormittag ging ich mit meiner Mutti ein paar Gutscheine in einschlägigen Läden auf den Kopf hauen, da wir für die neuen Wohnzimmermöbeln wirklich mal ein bisschen Deko brauchten. Am Nachmittag brachten wir dann die Mädels zu R.s Eltern, denn dort stieg in diesem Jahr die große Kinderparty mit BM, Zwee und Tiger. Die Kinder hatten alle auch richtig viel Spaß. Es wurde getanzt, Ractlette gegessen, ein Spielhaus bemalt und Feuerwerk geknallt.  Allerdings glaube ich, dass Zwee bis zum Schluss ein bisschen enttäuscht war, dass keine Feuerwehr kam, weil sie das Wort "Feuerwerk" immer falsch verstand. Spät Abends sagte Zwee dann wohl, dass sie müde sei und ins Bett wolle. Zur großen Überraschung schloss BM sich ihr an und beide Kinder gingen anstandslos ins Bett. Wegen der lauten Knallerei musste Opa dann noch ein bisschen beschützen kommen, aber dann schliefen beide deutlich vor Null Uhr ein. Nachts wurde Zwee noch einmal wach und rief nach ihrer BM, die aber wie immer unweckbar war. Darum musste Oma eine halbe Stunde auf dem Boden bei ihr schlafen bevor sie aufgab und Zwee mit ins große Bett nahm. Dort kam dann irgendwann auch noch Tiger dazu, so dass es sicher recht eng wurde, aber insgesamt gab es wohl mehr Schlaf als erwartet. 

Und wir? Nun hatten wir an Silvester als kindfrei und keine richtigen Pläne. Dafür war der Abend um so schöner. Zuerst fuhren wir zur Friedrichstraße, spazierten Hand in Hand zum Brandenburger Tor, unter den Linden wieder zurück bis zum Alexanderplatz, gingen dort etwas essen, liefen weiter zum Hackeschen Markt und wieder zur Friedrichstraße, beobachteten Leute (die längst nicht so zahlreich unterwegs waren wie wir erwartet hatten) und schauten uns die Stadt mit ihren vielen Lichtern an, tranken hier und da etwas, spazierten dann von der Jannowitzbrücke an der East Side Galery entlang bis zum Simon-Dach-Kiez. Dort war es schon deutlich belebter und es gab reichlich Feuerwerk... und für uns noch einen Cocktail. Dann liefen wir noch bis zum Treptower Park und schauten über der Spree Feuerwerk an. Ich liebe ja Feuerwerk wirklich - also nicht die Böller, sondern Raketen und Goldregen u.ä. Danach machten wir uns auf den Heimweg und kamen kurz vor Mitternacht zu Hause an, wo dann wir vom Dachfenster aus das Neujahrsfeuerwerk betrachteten. Es war ein wirklich schöner Jahreswechsel zu zweit!


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