Sonntag, 30. Oktober 2016

Zurück versetzt

Wir sind heute im Wald damit R. mit M. Holz hacken kann. Nach einer schönen Stunde mit den Kindern auf dem Waldspielplatz und leckerem Abgrillen machten Kimmy und ich mit den Kindern einen Spaziergang zum See. Zwee war schon ziemlich "miena" und wollte nicht alleine laufen, so dass ich sie in Minis Trage nahm. Nachdem sie gestern den ganzen ohne Mittagsschlaf aushielt entschärfte es das kleine Mädchen heute wie ein Baby.

Nun sitze ich hier im Wald in sicherem Abstand zum Holzgehacke und - gesäge und genieße bei goldenem Herbstwetter die Extrakuscheleinheit mit meinem gar nicht mehr so kleinen Baby auf dem Bauch.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Late-Talkerchen Zwee

Unsere Zwee hat sich ja von Anfang an mit allen "Meilensteinen" recht viel Zeit gelassen. Da sie sich dennoch stetig weiter entwickelte, sahen wir das im Allgemeinen recht gelassen. Wer weiß, vielleicht fehlten ihr doch die sechs Wochen im Bauch oder sie ist eben einfach etwas gemächlicher. Immer wenn ich anfing, mir doch etwas mehr Gedanken zu machen, kam ein Schub daher und zerstreute sie gleich wieder. 

Vor etwa zwei Wochen sagte ich zu R., dass es nun doch langsam etwas auffällig sei wie wenig Zwee spricht - also sowieso recht wenige Worte und diese auch noch nicht wirklich für die Allgemeinheit verständlich. Zweijährige haben es ja sowieso nicht immer leicht, weil die Welt so ungerecht sein kann. In letzter Zeit wuchsen Zwee aber häufiger Hörner, weil wir schlicht und einfach nicht verstanden, was sie von uns wollte. 
Wir beschlossen, dass wir noch entspannt bleiben und beim nächsten Arztbesuch (der ja über kurz oder lang kommen würde) mal die Kinderärztin ansprechen würden, ob man dagegen etwas tun sollte. 

Was soll ich sagen: In den letzten beiden Wochen hat sich plötzlich einiges getan. Zwee spricht jetzt viel mehr. Es ist noch längst nicht alles verständlich, aber sie versucht sich an immer mehr Worten und Redewendungen während wir vor lauter Niedlichkeit gar nicht mehr aufhören können zu grinsen.

Hier ein kleiner Auszug: 

Homm! - Komm!
Ich nich han! - Ich komme nicht ran.
Mehr ein Oma - Noch eine Oma (begeistert, weil bei Vatis Geburtstag beide Omas und Opas da waren)
ohter - runter
ohm - oben
O ein Ball? - Wo ist ein Ball?
Toor - Fußball 
Appe - Apfel
Mama hat das an, ich das an. Ich auch ein Deid an! 
Anna Daata auch Bett? - Sind [Kitafreundinnen] auch im Bett?
haut - laut
Bota - Butter
Boot - Brot
Wahla - Marmelade
Whos - Wurst
Niener - Wiener
Tiesa - Käse
Mama Dohß ein Buh an! - Auf Mamas Schoß ein Buch angucken. 
hot - rot
bau - blau (tatsächlich kann Zwee die meisten Farben richtig zeigen, wenn auch noch nicht selbst benennen)
I-a-a Igel
Mama, ich Aats! - Ich habe Angst.
hälpen - helfen (unsere aktuelle Lieblingskreation)
hojs - los
Nein, Mama nicht hojs! - Mama soll nicht los gehen.
Allez hop
nooi - neu
Ich hab Doos(ch) - Ich habe Durst. 
Wass(ch)er - Wasser
waiter - weiter
Iahdatt - Elefant 
Hat - Hand (Genau wie BM damals, wenn wir zum Einschlafen ihr Händchen halten sollen. ) 
I-i-i (dabei Zeigefinger quer vor den Mund Köpfchen hin und her schütteln) - Zähne putzen 
Ich auch nich. - Ich nicht. Das "auch" sagt sie immer dazu, auch wenn es meistens gar nicht passt. 
Ich das ham? Bote, Mama! - Darf ich das haben? Bitte, Mama! 
Ich Dette dattert! Ein Ja-ja? - Ich habe in die Toilette gek*ckert! Bekomme ich dafür ein Naschi? (In einem verzweifelten Moment haben wir ihr ein Naschi für K*cki in der Toilette versprochen, weil wir in den letzten Wochen immer wieder selbiges im Schlüppi hatten.) 

Ich muss in den nächsten Tagen mal noch ein paar weitere Wortschöpfungen notieren. Tatsächlich können wir uns nun schon recht gut mit ihr unterhalten.

Ihren eigenen Namen sagt Zwee übrigens bislang noch nicht. Wenn man sie nach ihrem Namen fragt, antwortet sie ausnahmslos "Ich". 

Außerdem singt Zwee jetzt mit Begeisterung den Taschenlampenkanon ("An und aus") und "Happy Birthday" - wenn es kein Geburtstagskind gibt, dann eben in Dauerschleife für ihre Püppis. 

Jedenfalls bin ich wirklich sehr erleichtert, dass da jetzt offensichtlich ein Knoten geplatzt ist. Es macht solchen Spaß mitzuerleben wie jeden Tag neue Wörter hinzu kommen und vor allem, dass Zwee und BM sich nun immer mehr unterhalten können. Mein Herz schmilzt jedes Mal, wenn Zwee etwas nicht schafft und damit zu ihrer großen Schwester geht: "BM [noch mit V als Anfangsbuchstaben] hälpen!"

Samstag, 22. Oktober 2016

Gastbeitrag von Oma M.: Herbstferien an der Ostsee

Wie schön! Eine Woche Urlaub mit der Großen an der Ostsee. „Piraten! Piraten …“ ihr Lieblingslied und jeden Tag von ihr mit Opa zusammen gesungen. Ein echter Ohrwurm. Mit an Bord neben uns Großeltern ihre Tante Kimmy, ihr Onkel M. und Mini.

Die Hinfahrt war begleitet mit gefühlten 100 mal Fragen: „Wann sind wir denn endlich da?“ Nach 2,5 Stunden war unser Haus zu sehen, aber wir mussten erst einmal an die Fischbude Backfisch essen gehen. BM behielt das bei. Jeden Tag. Beim Warten in der Schlange erklärten wir die ausgelegten Fischsorten. Bei der letzten Kiste Sprotten rief sie: „Kenne ich, das sind Goldfische!“

In unserem gemütlichen Haus trotzten wir dem trüben grauen Wetter. Morgens wurde gekuschelt und Mini (MF) küsste seine Cousine mindestens einmal am Tag komplett ab.

Da es kein schlechtes Wetter gibt, haben wir uns warm angezogen, und los ging es. Wir machten eine 20-km-Radtour, bei der BM tapfer mithielt. Wir sind an der Ostsee gewandert und haben die neu gelernten Buchstaben in den Sand geschrieben. 


Jeder Spielplatz wurde ausprobiert und stundenlang belagert. Aber am meisten Spaß hat der Besuch in Karls Erdbeerhof gemacht: Ponnyreiten, Riesenrutsche runterkacheln, Traktorfahren, Tiere streicheln, im Irrgarten sich verlaufen und viel naschen.

Im Ozeanium und der Stadtrundfahrt in Stralsund gab es viel zu bestaunen. Unsere Große ist sehr interessiert und will immer noch mehr sehen. So hat sie sich ein U-Boot angesehen und war in der Phänomenta. Dort hat sie sogar einen Trabi (mit großem Hebel) hochgehoben.
Alles sehr spannend.

Abends wurde Sport gemacht. Wir Frauen turnten vor und die Große voll mit dabei. Entsprechender Kommentar von ihr: „Und immer schön den Bauchnabel einziehen!“ Danke für den Tipp! Jeden zweiten Tag ging es ab in die Sauna.


Für Mama und Papa wurden Tassen mit Meeresmotiven bemalt und danach gebrannt. Und immer das Lied auf den Lippen: „Piraten, Piraten…“.




Samstag, 15. Oktober 2016

Drama um die Zahnfee

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber fünf Wochen Schule machten unsere BM wirklich ferienreif. Ich vermute, dass die vielen Eindrücke, das viele Warten und Anpassen und natürlich auch die Anstrengungen des Lernens ihr doch ganz schön zugesetzt haben, denn in der letzten Schulwoche musste BM eigentlich jeden Abend im Bett wegen irgend etwas ganz doll weinen. Meist fing es mit irgendeiner Kleinigkeit an und steigerte sich dann in kürzester Zeit in einen schlimmen Weltschmerz mit lautem, untröstlichen Weinen.

Am Abend nach der großen Party sah das dann so aus: 

Das ausgefallene Milchzähnchen kam in die nigelnagelneue Zahnfeeschachtel.



Wir kuschelten noch ein bisschen in BMs Bett und sinnierten darüber, wann wohl der neue Zahn wachsen würde und ob wie die Zahnfee wohl ins Haus kommen würde. Ich merkte schon, dass BM die ganze Sache nicht so hundertprozentig geheuer war. Irgendwann sagte ich "Gute Nacht" und verließ das Kinderzimmer. Wenig später drang lautes Schluchzen an mein Ohr. Ich ging also zurück zu BM streichelte ihr Köpfchen und erfuhr, dass sie so traurig sei, weil sie nun ihr Zähnchen nie wieder sehen würde. Ich konnte sie ein bisschen verstehen, denn irgendwie ist so ein Zahnverlust ja auch ein Verlust der "Unversehrtheit" und - wenn auch objektiv betrachtet vielleicht nicht so schlimm, aber eben doch sehr endgültig.

BM war so traurig, dass ich fast so weit war zuzugeben, dass es eigentlich gar keine Zahnfee gibt. Zu guter Letzt schrieb ich ihr aber stattdessen einen Zettel. Ohne Kontaktlinsen, darum die scheußliche Handschrift. Echt jetzt. 



Zahnfeezettel und Zahnfeedose stellten wir dann zusammen auf das Fensterbrett und ich versprach BM noch, dass die Zahnfee eine wirklich gute Fee sei und sie sich wirklich keine Sorgen machen brauche. Dann kam BM endlich zur Ruhe und schlief ein.

Am nächsten Morgen eilte BM gleich zum Fensterbrett. Das Zähnchen lag immer noch in der Dose und daneben lag ein Büchlein mit einer Nachricht. 



Bislang ist noch ungeklärt wie BM mit dem nächsten Zahn verfahren will, aber eigentlich wäre ich gar nicht so unzufrieden, wenn sie auf die kleinen Geschenke verzichtet und stattdessen einfach ihre Zähnchen sammelt. 

Sonntag, 9. Oktober 2016

60. Jahre Vati

So richtig froh war meine Oma nicht, als sie zum dritten Mal schwanger wurde, aber die Fleischerin sagte zu ihr: "Wart's nur ab, dit Kind wird noch die Sonne deines Lebens." Und so wurde also vor 60 Jahren mein Vati als jüngster von drei Söhnen geboren und machte die Familie komplett.



Am 5. Oktober feierte Vati erstmal mit zahlreichen Kollegen und Freunden seinen Geburtstag bei der Arbeit. Da gehört er nun schon zum Urgestein und es wurde nicht nur die ein oder andere Geschichte ausgegraben sondern auch eine ansehnlicher Haufen Geburtstagsgeld gesammelt, von dem er sich ein Fahrrad kaufen wird.

Abends gingen wir dann im kleinen Kreis noch mit Vati essen. Leider bekam Zwee im Laufe des Abends Fieber, so dass sie leider keinen Spaß hatte und beizeiten mit R. nach Hause fahren musste. Aber es war trotzdem gemütlich und ich denke für Vati ein schöner Ausklang an diesem Tag.


BM und Zwee schenkten ihrem Opa eine Fotocollage und Kunst. Von PL und Krümel gab es ein schönes Foto und einen Geburtstagsbrief von PL. Und von uns allen ein Familienwochenende am Scharmützelsee - leider erst im Januar, weil die Terminfindung sich schwierig gestaltete. Aber vielleicht war das jetzt auch erstmal genug Aufregung für das Geburtstagskind. :-)

Am Samstag stieg die große Party, vor der das Geburtstagskind sichtlich aufgeregt war und für die eigens eine große Partyvilla gemietet wurde. Zur Beruhigung kuschelte Vati erstmal ein bisschen mit seinem kleinsten Enkelkind, das alles daran setzte den Stuhl anzulecken, was der Opa aber geduldig immer wieder vereitelte. Dann kamen noch die großen Mädels zum Kuscheln (außer Zwee, die ob der ungewohnten Umgebung noch angekettet an meinem Hals hing).

In Opas Armen ist für alle Platz:


Als alle angekommen waren und Vati seine Begrüßungsrede gehalten hatte zeigten wir erstmal den Film, den ich in den vergangenen Wochen aus vielen Fotos zusammengestellt hatte. (Tatsächlich war es zwar eine Heidenarbeit, aber es hat mir auch Spaß gemacht, die Jahre Revue passieren zu lassen. Kaum zu glauben, wie jung wir alle mal waren...)

... unter anderem gab es es dieses Foto mit meinem Bruder und mir. So sehr viel hat sich also eigentlich in den Jahren gar nicht geändert:


Erwartungsgemäß flossen im ganzen Saal ein paar Tränen, ein bisschen vor Rührung, ein bisschen vor Lachen und auch, weil von den drei Brüdern und den drei Jungs jeweils nur noch zwei mit dabei waren. Wir kriegten uns aber schnell wieder ein und nach einer leckeren Stärkung und den ersten auflockernden Getränken durfte Vati sich sein Geburtstagsgeschenk verdienen, für das er Gemeinsamkeiten mit seinen Gästen zu erraten hatte. Er schaffte es auch mit nur wenigen Tipps und Hinweisen recht flink und durfte sich über einen Städtetrip nach Dublin freuen - sicher auch, weil er allerhand Arbeiten in die kommende Woche verschoben hatte, was seine Kollegen kommentarlos hingenommen hatten, obwohl sie im Gegensatz zu ihm schon wussten, dass er eigentlich im Urlaub sein würde.

Nach dem Essen zogen wir nach oben zur Bar, wo Zwee und ihr Großgroßcousin L. viel Spaß mit den Drehstühlen und allerhand Süßigkeiten hatten. BM trieb sich derweil mit den großen Mädels abwechselnd im Haus und im Garten herum. Sie war nur sauer als sie nicht mit an den See durfte, weil sie eben erst sechs ist und es längst dunkel war. Nachdem ich die völlig ausgepowerte Zwee trotz schallender Musik irgendwie ins Bett gebracht hatte ging das Fest so richtig los.

So eine Party haben wir lange nicht mehr gefeiert! Wir feierten, tanzten und sangen wie zu alten Zeiten. Die Kinder hielten uns augenscheinlich für ziemlich durchgedreht oder zumindest viel betrunkener als wir es eigentlich waren (also ich zumindest). Dann viel auch endlich die Anspannung vom Geburtstagskind so richtig ab und er rockte bis die Fetzen flogen.


Zwischendurch kam mein aufgeregtes großes Mädchen umringt von großen Mädels zu mir. T. hatte mal an ihrem Wackelzahn gewackelt... und dabei war er prompt herausgefallen. Wuah! BM war sichtlich angeschlagen und vor Aufregung ein bisschen zittrig, zeigte dann aber jedem stolz ihre Zahnlücke.


Um halb 2 Uhr brachte R. die völlig kaputte BM ins Bett - während ich zwei Stockwerke tiefer versuchte die hellwache Zwee zu überzeugen, dass sie trotz der Partymusik jetzt nicht nochmal aufstehen könne, bis R. mich ablöste und ich noch ein bisschen feiern gehen konnte.

Um 3 Uhr saßen wir mit meinen Eltern und meinem Bruder zufrieden und glücklich auf der Couch bevor wir uns auf die Schlafzimmer verteilten. Es war eine rundum gelungene Party und ein wirklich würdiges Fest zum 60. Geburtstag, das wir sicher nie vergessen werden.