Montag, 23. Juli 2018

Örchebej

Zwee ist gerade fasziniert von englisch und sehr stolz darauf, dass sie "Läddigo" (Let it go) mitsingen kann.

Neulich kuschelte wir im Bett und sie erzählte irgendwas, verhaspelte sich, so dass nur Kauderwelsch herauskam und fragte dann: "Mama, hab ich grad önglisch desprochen?"

Gestern beim abendlichen Kuscheln spielten wir Rückenmalen. Ich erriet ihr Gekritzel nicht und sie löste auf: "Das war ein Örchebej." Das Wort reimt sich auf "all the way" und sie hat es in letzter Zeit immer mal wieder gesagt. Was es genau ist, wollte der kleine Schelm mir aber bislang nicht verraten.

Ich vermute, dass der "Örchebej" irgendwie mit dem "Orling" und dem "Kontrieb" verwandt ist.

Erstere Wortschöpfung stammt von meinem Vati, als er noch ganz klein war und bedeutet "Pferd". Das wünschte er sich nämlich. Gefragt, wo das denn dann schlafen solle, erklärte er: "Na, bei dir, Mutti."

"Kontrieb" stammt von meinem Cousin, der mal eins gemalt hat. Seither steht das Wort für undefinierbare künstlerische Schöpfungen.

Freitag, 20. Juli 2018

Ausgemessen

Der Weg vom Wald ist genau 4,5 Elsa-Hymnen weit.

Zwee  bestand darauf "Lass jetzt los" in Dauerschleife zu hören. Und ich durfte nicht mitsingen, weil sie alleine singen wollte.

Dienstag, 3. Juli 2018

Abschied von Frau S.

BM hat riesiges Glück mit ihrer Lehrerin und ihrer Horterzieherin. Beide sind sehr warmherzig und engagiert. Sie sind bei den Kindern sehr beliebt und dennoch "herrscht Zucht und Ordnung" im Klassenzimmer.

Mit dem Ende dieses Schuljahres wird die Lehrerin die Schule leider verlassen. Heute fand eine kleine Abschlussfeier statt. Die Erzieherin war gleich zu Anfang in Tränen aufgelöst, weil die beiden offenbar gut befreundet sind. Dann führten die Kinder ein schönes Programm auf, für das sie gemeinsam mit der Erzieherin schon lange geprobt hatten. Frau S. dachte, sie würde ohne Tränen durchkommen, aber die Geschenke und Gedichte gaben ihr dann doch den Rest. Wie viele andere Mamas musste ich dann auch heftig blinzeln.

Anschließend gab es noch einen kleinen Imbiss - dabei fiel wieder mal auf, wie seltsam die meisten Eltern sind. So richtig viele Gespräche kamen nicht auf, so dass wir mehrheitlich die Kinder beobachteten, die wegen der Hitze etwas durchdrehten.

Schön finde ich, dass Frau S. die Kinder wirklich gut auf ihren Weggang vorbereitet hat. Alle sind guter Dinge, dass die neue Lehrerin bestimmt auch sehr nett sein wird und dass man bald einen gemeinsamen Wandertag mit Frau S.' neuer Klasse machen wird.

Ich hoffe wirklich, dass die neue Lehrerin gut zu unserer BM passen wird, nicht zuletzt weil BM auch ihre Banknachbarin verlieren wird, da sie das Schuljahr wiederholen wird.

Zwees U8

Zwee ist genau 4 Jahre, 1 Monat und 29 Tage alt und wir waren heute bei der U8. Gestern Abend war sie schon ganz aufgeregt. Keine Ahnung warum, aber sie freute sich sehr auf den Termin. 

Heute früh konnte sie mit R. kuscheln und ein bisschen ausschlafen, also beste Voraussetzungen für eine gut gelaunte Zwee. Wir sollten eine Urinprobe mitbringen - was erstmal gar nicht klappte, weil Zwee vor Aufregung nur ein paar Tropfen pullern konnte. Mit reichlich Milch zum Frühstück und Späßchen, dass sie mir bloß nicht auf die Hand pullern solle, klappte es dann doch noch.

Beim Kinderarzt angekommen war Zwee etwas enttäuscht, dass wir nicht ins "Spielzimmer" durften sondern gleich im Untersuchungsraum warten sollten. Als es dann soweit war und die freundliche Sprechstundenhilfe zu uns kam, wurde unsere Zwee dann doch ein bisschen kleinlaut. Als ich mich aber ganz nah neben sie hockte, hat sie die Übungen prima mitgemacht:

Sie sollte viele Bilder benennen, um Wortschatz und evtl. Sprachfehler festzustellen. Zwee sagt noch "T" statt "K" und "D" statt "G", aber das ist in ihrem Alter noch okay. Ansonsten konnte sie alle Bilder super benennen - Zwees sprechfaule Zeiten sind ja wirklich schon lange vorbei. 

Den Lacher des Tages brachte sie aber bei dem Bild eines Ohres. Sie schaute es sehr lange an und konnte offenbar nichts damit anfangen. Als die Sprechstundenhilfe noch einmal nachhakte, sagte Zwee kleinlaut: "Eine Mumu?" Das war zuviel - die Sprechstundenhilfe und ich  mussten ganz unpädagogisch kurz losprusten. Daraufhin wurde Zwee leider noch ein bisschen schüchterner. 

Dann malte Zwee ein Viereck (okay), ein Dreieck (na ja) und einen Kreis (super). Die Stifthaltung war okay, nur ein bisschen zu weit hinten. Dann benannte sie alle Farben richtig und zählte auf einem Wimmelbild die Kinder bis 21 (sehr gut).

Den anschließenden Hörtest fand Zwee doof. Der Kopfhörer war ihr wohl nicht geheuer, obwohl sie auf langen Autofahrten auch einen Kopfhörer benutzt. Nun wissen wir nicht genau, ob es vielleicht ein bisschen Widerwille war, aber rechts war der erreichte Wert sehr niedrig. Wir sollen im Oktober wiederkommen, um den Test zu wiederholen. R. und ich waren ein bisschen überrascht, weil wir bislang nicht den Eindruck hatten, dass Zwee schlecht hört (nur selektiv), aber bei BM hatte sich das letztes Jahr ja auch sehr plötzlich eingestellt. 

Auf den Sehtest hatte Zwee auch wenig Lust. Sie wollte auf gar keinen Fall ein Pirat sein - ich glaube, die Augenklappe fand sie gruselig. Also hielt ich ihr wieder mit der Hand je ein Auge zu und Zwee erkannte auch die kleinsten Bilder ohne Probleme. Da ich selbst mit -7 Dioptrien quasi ein Maulwurf bin, war ich darüber wieder mal sehr froh. 

Dann sollte Zwee auf Zehenspitzen und Hacken laufen (kein Problem), auf einem Bein stehen (kurz) auf einem Bein hüpfen (nur je ein Hüpfer) und einen Hampelmann machen (äh?). Sie wollte mit der Sprechstundenhilfe nicht Ball spielen, also musste ich ran - obwohl meine Kinder sehr genau wissen, dass ich NICHT mit Bällen spiele. Zwee machte es sehr gut, ich nicht ganz so gut. 

Anschließend ging es zum Vermessen. Zwee ist 101 cm groß, wiegt 15,5 kg und hat einen Kopfumfang von 50 cm. Dann wissen wir jetzt auch, warum Zwee zurzeit isst wie ein Scheunendrescher: Sie ist in den letzten Monaten deutlich gewachsen. 

Wir mussten dann noch ein bisschen warten, was Zwee mit Quasselei überbrückte - nun da die Sprechstundenhilfe nicht mehr zuhörte mussten offenbar viele Wörter raus. 

Frau Doktor war wie immer sehr freundlich und absolut zufrieden mit unserer Zwee. Sie bestätigte, dass evtl. Logopädie noch mindestens ein Jahr Zeit hat und erklärte Zwee, dass es nicht schlimm sei, dass sie ihren Namen noch nicht ganz richtig aussprechen kann. Eines Tages würde sie morgens aufwachen und könne es dann ganz plötzlich. 

Es gab vier Gummibärchen zur Belohnung und schon waren wir wieder draußen. 

Sonntag, 1. Juli 2018

Ludi incipiant

Meiner Oma war es immer sehr wichtig, dass ihre drei Söhne und deren Familien gut zusammenhalten. Früher haben wir tatsächlich auch sehr viel Zeit miteinander verbracht. Cousins und Cousinen waren wie Geschwister und wir sind oft zusammen in den Urlaub gefahren. Über die Jahre haben kleinere und größere Zänkereien, aber auch das ganz normale volle Alltag dazu geführt, dass wir uns jetzt eigentlich nur noch zu größeren Anlässen sehen. Ich glaube, wir alle bedauern das sehr, aber so richtig kommen wir nicht dagegen an.

Umso cooler war es, dass mein Onkel und meine Tante ein Familienpicknick am Schloss Diedersdorf vorschlugen und tatsächlich ohne viel Gewese sofort ein Termin zustande kam.

So trafen wir uns heute also alle: 4x Oma-Opa-Generation, 9x Eltern-Generation (OMG, das sind ja wir!), 12x Kinder & Jugendliche. Was für ein toller Tag es wurde! Es war so schön, alle mal wieder zu sehen und - im Gegensatz zu Feierlichkeiten - auch wirklich mal Zeit zum Plaudern zu haben. Die Kinder streiften durch den Park, spielten mal und saßen mal einfach nur im Kreis und quatschten (ganz ohne Handys).

Zur Unterhaltung hatte meine Tante auch ein paar Teamspiele vorbereitet. Alle machten mit und hatten Spaß. Mein Beckenboden musste ganze Arbeit leisten, damit ich nicht vor Lachen einpinkle.





Später wurde dann noch Völkerball und Brennball gespielt - da habe ich natürlich rausgehalten, aber zum Entsetzen der Kinder haben tatsächlich die "Alten" gegen die "Jugend" beim Brennball gewonnen... auch wenn danach ein Sauerstoffzelt angebracht gewesen wäre.