Sonntag, 20. November 2011

Man kommt zu nix

Jeden Tag passieren Dinge, die eigentlich Wert sind, sich daran zu erinnern, d.h. sie zu verbloggen. Jeden Abend bin ich dann einfach nur froh, dass endlich Feierabend ist. Heute stellte ich fest, dass ich mein Laptop genau eine Woche nicht mehr anhatte. Das ist sicherlich ein absoluter Rekord seit ich Laptop-Besitzerin bin. 

Für ausführliche, nachgeholte Berichte fehlt mir jedoch auch heute der Elan. Also nur Geschnipsel. 

So langsam wird es ernst: Wenn alles gut geht (was es ganz sicherlich wird), werden wir nächste Woche Donnerstag Hauseigentümer. Wir können es beide kaum erwarten, endlich umzuziehen, obwohl ich zugeben muss, dass mir das alles immer noch sehr surreal vorkommt. Am 7. Dezember ist es dann soweit, wir ziehen um. Bis dahin gibt es noch sehr viel zu tun, was irgendwie zwischen Arbeit und BM-Betreuung passen muss. Immerhin haben wir nun alle Fensterbehänge und Lampen gekauft. Jeder, der sowas schon mal für mehr als ein Zimmer machen musste, weiß sicherlich, dass das ein ziemlicher Akt ist, den wir aber mit nur minimalen durch leichte Überforderung bedingte Zickereien gut über die Bühne gebracht haben. Wir haben auch einen Fahrradschuppen und eine Schiebetür bestellt, einen Briefkasten gekauft, eine Mülltonne bestellt, uns bei Gas-, Strom-, Wasseranbietern schlau gemacht, uns mit der Telekom und einer Tussi namens Alice rumgeärgert, ein Außenkabel eingebuddelt (äh, das war eigentlich mein Vati), Laminat ausgesucht, einen Nachsendeauftrag bei der Post gestellt, ein Umzugsunternehmen gefunden, die Keller aufgeräumt, erste Kisten (Sommersachen, Weihnachts- und Osterkrimskrams, Bücher) eingepackt und und und.... 

Soviel dazu. Zwischendurch haben wir sehr viel Spaß mit unserem kleinen Mädchen, dass uns jeden Tag auf's Neue in Erstaunen versetzt oder vor Lachen krümmen lässt. Na ja, und uns jeden Abend und am Wochenende auch zum Mittagsschlaf an den Rand des Wahnsinns treibt. 
Man merkt immer mehr, dass Babymädchen schon einen richtigen Sinn für Humor hat, z.B. wenn es seine Kafine (Mischung aus Käfer und Biene) unter der Wickelauflage versteckt, mit den Schultern zuckt und die Händchen nach hinten hebt, um uns mit Unschuldsmiene zu bedeuten, dass Kafine offenbar verschwunden ist. In rasend schneller Abfolge wird Kafine dann versteckt und wieder gefunden. Dabei setzt Babymädchen das gleiche kesse Grinsen auf wie wenn es die soeben durch Mama und Papa eingesammelten Bausteine wieder aus dem Eimer kippt. 

Es spielt auch sehr gern Verstecken und kreischt aus Angst-Vergnügen, wenn ihr Papa "gruselig" auf allen Vieren auf sie zukommt. Dann rennt es kopfschüttelnd zu Mama und kriecht quasi in sie hinein. Letztens stürzte es dabei und "rannte" vor lauter Aufregung noch im Liegen weiter. Natürlich hat es sich nicht wehgetan, so dass wir den lustigen Anblick mit schallendem Lachen genießen konnten.

Babymädchen hat immer noch keine Lust, Bausteine aufeinander zu stapeln, präsentiert jedoch gelegentlich freudestrahlend gestapelte Stullen beim Abendbrot. Überhaupt kann man dem Babymädchen mit Essen jederzeit eine Freude machen, wobei es vor allem Würstchen, Leberwurst, Teewurst, Schinkenwurst, Käse, Kuchen und Kekse toll findet. Nudeln gehen auch, Kartoffeln gar nicht. Obst scheint im Kindergarten gut zu gehen, wird bei uns zu Hause zu unserem Leidwesen jedoch meist verschmäht. Beim Essen muss immer ein Löffel in der rechten Hand sein, der jedoch mehrheitlich der Zierde dient während Babymädchen mit der linken Hand das Essen in den Mund schaufelt. Ja, schaufelt. Wir haben hier eine kleine Fressraupe. 

"Mama" und "Papa" wird leider nicht mehr allzu oft gesagt, aber generell plappert das Babymädchen jetzt schon ganz schön viel. Es gibt auch ein neues Wort, dass allerdings nicht mit "Erwachsenensprache" übereinstimmt. Jedenfalls heißt "Ga!" = "Nucki".

Nucki, Trinken und Essen werden bereitwillig Leuten, Teddys und Püppi angeboten, wobei das Babymädchen niedliche kleine Schmatzgeräusche macht. Püppi braucht regelmäßig eine frische Windel, wobei leider häufig die ganze Wickelkommode ausgeräumt werden muss. Alles, was rasselt macht nun so richtig Spaß. Als Baby war das Babymädchen ja immer eher ein Anschlecker statt ein Durchschüttler. Die mit Reis, Kaffee und Nudeln gefüllten Joghurtbecher kommen daher erst jetzt so richtig zum Einsatz. 

Draußen haben wir jetzt auch immer so richtig viel Spaß. Leider schaffen wir es in der Woche eigentlich nie nach draußen, weil es einfach zu spät und immer stockdunkel ist, wenn wir nach Hause kommen. Babymädchen läuft auch größere Strecken alleine und macht den Weg zum Abenteuer. Alle paar Meter werden Blätter aufgehoben und an begleitende Erwachsene verschenkt. Meist müssen Buddeleimer und Sieb dabei getragen werden. 

Hörner. Die wachsen dem Babymädchen jetzt bei den zusehends häufiger werden Böcken. Wenn man beim Essen helfen oder gar füttern will. Wenn es etwas anderes essen möchte. Wenn das Essen noch nicht fertig ist. Wenn man es auf den Arm nimmt, obwohl es besseres zu tun hat. Wenn es gerade mal kurz nicht auf den Arm kann. Wenn es irgendetwas nicht haben darf. Wenn es ausgezogen werden soll. Wenn es angezogen werden soll. Wenn es im Auto sitzen soll. WENN ES SCHLAFEN SOLL. Bock-Weinen ist auch sehr eindeutig erkennbar, weil es vor allem aus einem lauten "AAAAAAAAAAAA" besteht. Ich weiß, es gibt deutlich lautere Kinder, aber mir klingeln regelmäßig die Ohren.

ABER: Küsschen über Küsschen, Ei-Ei's, Winke-winke's und Kuschel-Kuschel's machen das alles immer wieder wett. Wir lieben unser kleines Mädchen über alles!!

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