Mittwoch, 19. Februar 2014

Gedankenkarussell

Gestern Abend dachte ich mir, dass ich ja mal lesen könnte, wie so ein Kaiserschnitt eigentlich abläuft. Seitdem heule ich. Es fällt mir schwer, den Stimmen zu lauschen, die sagen, dass das halb so wild ist.
Ich will nicht aufgeschnitten werden. Ich will nicht mit einem grünen Tuch vor der Latichte auf dem Rücken liegen, während an mir herum gewurschtelt wird. Ich fand damals schon die Ausschabung nach BMs Geburt schrecklich. Ich will mein Baby im Arm halten und lange, lange nicht mehr loslassen, wie ich es mit BM tat. Ich habe Angst, dass es Zwee nicht gut gehen könnte. Der absolute Supergau - ich wäre mit Tropf, Blasenkatheter und allgemeinem Aua ans Bett gefesselt, während sie ganz alleine in einem Brutkasten liegen muss. Mein Baby gehört zu mir auf die Brust. Ich habe auch Angst vor den Schmerzen danach. Auch wenn BMs Geburt streckenweise schrecklich war, kann ich mich heute überhaupt nicht an die Schmerzen unter der erinnern. Diese Amnesie erstreckt sich jedoch nicht auf die Schmerzen am Dammschnitt, die ich danach hatte, wie unmobil ich war. Wie viel schlimmer wird es sein, nachdem mein ganzer Bauch aufgeschnitten wurde? Ich bin eine Memme. Meine BM soll mich so nicht sehen. Was wird sie vom Baby halten, wenn ihre Mama nach der Geburt ein Wrack ist?
Und das alles, wenn es "gut" läuft. An echte Komplikationen wage ich nicht mal zu denken.
Ich bin sauer über die Umstände und möchte es an allen auslassen, obwohl doch keiner etwas dafür kann. Ich hoffe so sehr, dass die dämliche Plazenta noch aus dem Weg rutscht.

3 Kommentare:

  1. Ach, dur Amre!!!! Bitte bitte mach dir nicht so viele schlimme Gedanken... versuch es nicht zu tun. Lass die Dinge ihren Weg gehen, es kommt wies kommen muss und die hauptsache ist doch das alles gut wird und Du Dein gesundes Baby in den Armen halten wirst!!! Denk nur and iesen Moment, wo Du dieses neue Wesen begrüßen darfst mit deiner ganzen Mutterlieb, dann ist auch der Weg dahin egal! Kopf hoch! *fühl dich umarmt* Weißt Du, ich sage ganz ehrlich das der (ungeplante) Kaiserschnitt für mich ganz furchtbar war, aber irgendwie doch auch halbs so schlimm im Nachhinein betrachtet. Nach über 30Std.bekam ich unerwartet eine Sectio, weil die Kleine im Becken anstand und sich nicht richtig gedreht hatte. Die PDA empfand ich trotz vielmaliger Versuche unangenehm aber nicht so schlimm, die OP-Situation war dagegen schon sehr schrecklich für mich persönlich, ich erlebte es ein wenig wie im Film - wohl auch durch die ganzen Körpereigenen Hormone. *g* Aber wunderschön war das der Papa sofort nach der Geburt die gaaanze Zeit bei der Kleinen sein durfte (das war für ihn etwas ganz besonderes und ich bilde mir ein das das Band zwischen ihnen deswegen auch inniger ist als oft bei anderen) und sie sofort auf die nackte Brust gelegt bekam. Als ich dann nach gut 1/2Std. aufs Zimmer kam, wurde sie mir auch sofort auf die nackte Brust gelegt und die ganze Nacht dort gelassen, das war sooo schön und der innigste Moment meines Lebens. Und die anderen im Zimmer schienen genauso schlecht oder nur mit NOCH schmerzverzerrterem Gesicht gehen zu können wie ich, aufgrund ihrer Dammverletzungen, ehrlich! Manche meinten sogar sie würden mich beneiden, auch wenn die ersten paar Tage nicht so toll waren und ich erst am 3.ten Tag erstmals die Kleine wickeln konnte. vorher hat das halt der Papa gemacht. Dafür bekommt der Partner länger Pflegeurlaub, was auch schön ist. Als Papa wird er sich da ganz neu und viel intensiver erleben, von der ersten Sekunde an! Also Kopf hoch, lass dieses Ereignis auf Dich zukommen so wie es das Schicksal vorgesehen hat und kämpfe nicht dagegen an indem Du Dir so angsterfüllte, schlimme Bilder ausmalst! Du schaffst das, glaub mir und es wird dennoch etwas ganz besonders auf seine Art Wunderbares sein. GLG, MamaMia

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  2. Ich hatte auch einen Kaiserschnitt und meine Kinder kamen viel zu früh. Ich hatte mit für die Vollnarkose entschieden, denn ich wollte einfach nur das alles vorbei ist. Und ja - icht hatte danach ganz schöne Probleme mit der Narbe. Das ich einen Kaiserschnitt hatte war für mich im nachhinein gar nicht so schlimm, denn es war das beste für meine Kinder.

    Eine Freundin von mir bekam ihren Sohn auch per Kaiserschnitt und konnte noch am selben Tag aufstehen und alles machen.
    Eine Frau, die am kleinen Tag wie ich ihren Kaiserschnitt hatte, hab ich auch kurze Zeit später normal laufen und alles machen sehen.

    Was ich damit sagen will - es muss nach einem Kaiserschnitt nicht alles schlecht sein. Versuch entspannt an die ganze Sache ranzugehen - ein bissl Zeit hast du ja auch noch und vielleicht ändert sich ja dch noch was an der Situation.

    LG. Antje

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  3. Hallo,
    ich lese ab und zu deinen Bog und mag ihn wirklich sehr. Ich bin auch diejenige, die du damals so lieb getröstet hast wegen der Schwangerschaftsstreifen :) Das war wirklich supersüß und ich habe mich damals wirklich gefreut und war nicht mehr so geknickt!
    Unser Sohn kam letztendlich auch per Kaiserschnitt zu Welt. Wie jede Frau hatte ich mich vorher kurz damit beschäftigt und wusste, dass es sowas gibt, hab mich aber nie, nie, nie im Leben als Kaiserschnitt-Mami gesehen, sondern immer gedacht: egal was ist, das schaffst du. Unser Sohn war ein kleiner Riese (4,5kg im Gegensatz zu meinen eher kleinen 1,62 ^^^) und musste deshalb nach 20 Stunden im Kreißsaal geholt werden. Bis zuletzt hätte ich irgendwie nie damit gerechnet, obwohl es mir von Anfang an gesagt worden war, dass es wahrscheinlich so ausgeht.
    Ich kann total verstehen, dass du Angst hast, hab ich auch gehabt und ist wohl auch das normalste der Welt, aaaaaber: es ist wirklich, wirklich alles halb so wild! Erstmal war der Raum wirklich mini (ich hab mir immer so einen riesigen OP-Saal wie bei Greys Anatomy vorgestellt, ist aber überhaupt nicht so) und die Beleuchtung ist möglichst dezent, sodass es trotzdem irgendwie heimelig ist. Rund um mich rum nette Schwestern, die die ganze Zeit mit mir gescherzt haben und mein Mann, der meine Hand gehalten und meine Stirn gestreichelt hat. Narkose legen tut nicht weh und beim Rausholen merkt man nur ein Rütteln. Und dann: die ersten Schreie vom Kind und ihn das erste mal (wenn auch nur kurz) sehen! Wenn ich daran denke, bekomme ich immer noch Gänsehaut, defintiv der allerallerschönste Moment meines Lebens und in der Situation habe ich vom Rest der Welt dann sowieso nichts mehr mitbekommen. An das Zunähen (das 45 Minuten gedauert hat) kann ich mich kaum erinnern, weil ich so berauscht war vor Freude (und wahrscheinlich auch Hormonen) und dann hatte ich meinen kleinen Wurm die ganze Zeit zum kuscheln, denn die Schwester hat ihn mir direkt in meinen Arm gelegt. Die Schmerzen danach waren auch nicht tragisch, es zieht halt immer mal ein bisschen, aber ich denke auch, dass ein Dammriss wahrscheinlich nicht viel schöner ist. Und drei Tage später durfte ich dann auch schon nach Hause gehen (und ich bin tatsächlich von der Klinik nach Hause gelaufen). Du schaffst das und es wird nicht superfurchtbar und du wirst deine Maus ganz lange im Arm halten dürfen und du wirst dich trotzdem immer als den schönsten Moment deines Lebens dran erinnern! Ganz wirklich!

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