Donnerstag, 20. Oktober 2011

Gelungen

Babymädchen und ich haben unseren unverhofften freien Tag so richtig gut genutzt. Wir waren beide den ganzen Tag bester Laune, haben viel gespielt, gekichert und geschmust. Es war ein bisschen wie "früher" als ich noch in Elternzeit war, nur eben jetzt mit einem Kleinkind. 

Sogar bei unserem Arztbesuch hatten wir Spaß (also bis auf die beiden fiesen Piekser). Babymädchen ließ sich danach gemütlich nach Hause kutschieren (nun endlich auch wieder in den vom Dachboden geholten warmen Fußsack gekuschelt). Wir spielten noch ein bisschen, d.h. Babymädchen räumte alle Schränke aus und unterstützte mich nebenbei dabei, ihren babymäßigen Laufstall abzubauen, eine Kiste 68er-Plünden für den großelterlichen Dachboden und eine Umzugskiste mit meinen Umstands- und Stillklamotten zu packen.

Da ich auf Mittagessen zu Hause nicht eingerichtet war, gab es für Babymädchen ein Gläschen, dass es mit gutem Appetit verschlang. Erst auf dem Wickeltisch wurde es ein wenig quengelig, fing an das Köpfchen nach hinten zu werfen und mit dem Mund nach allem zu schnappen. Ein untrügliches Zeichen für ein müdes, erschöpftes Babymädchen. Und tatsächlich: hingelegt, eingeschlafen und ohne jegliches Mucken anderthalb Stunden genickert, während ich eine Folge AkteX guckte. 

Nach dem Vesper ging es dann nochmal nach draußen. Babymädchen war noch etwas müde, wurde aber munter als wir zwei S-Bahnen und eine Regionalbahn von der Brücke beobachteten. Danach ging es auf den Spielplatz, wo das Babymädchen begeistert seinen Buddeleimer hin- und herschleppte. Wir trafen auch ein anderes kleines (unbekanntes) Mädchen, welches vor lauter Begeisterung über das Babymädchen seine ersten freien Schrittchen machte. Es passiert mir ja nicht oft, dass ich auf dem Spielplatz mit fremden Mamas spreche, aber heute war das echt angenehm. 

Danach ging es schnell nach Hause zum Kacki-Windel wechseln und sofort wieder los. Wir fuhren zu meinem Bruder, K ohne H und Prinzessin L. Eigentlich wollten wir dort die Besuchshäschen angucken, aber Babymädchen fand die lange nicht so spannend wie Prinzessin L's Püppi und das viele Große-Mädchen-Spielzeug. Eine unerwartete, weil zweite Kacki-Ladung des Tages beendete beinahe unseren Besuch vorzeitig. Aber nur beinahe, denn zum Glück hatte Prinzessin L. noch ein paar echte Windeln für ihre Püppis, von denen Babymädchen eine abhaben durfte. Zwischen Babymädchen-Herumkommandierung-Bespaßung und Abendbrot verschwand L dann kurz und schminkte sich als Hornisse. Ja, als so richtig gruselige Hornisse. Genau wie zum Halloween in der Kita. Und ich muss zugeben, das sah wirklich ganz schön professionell und gruselig aus. 

Beim Abendessen saß Babymädchen dann auf meinem Schoß, schmadderte mich voll und aß ihrer Tante und ihrem Onkel die Haare vom Kopf. Wiener, Bratwurst, ein bisschen Stulle, sogar ein bisschen Knofi-Brot und zwei Fruchtzwerge verschwanden in dem kleinen, dicken Bäuchlein. Nach den Windelladungen des heutigen Tages muss da echt viel Platz drin gewesen sein. 

Als wir fertig waren, war es schon ziemlich spät für das Babymädchen, dass bereits eindeutige Ermüdungszeichen zeigte (s.o.). Zu Hause angekommen klammerte es sich nur noch an mir fest während ich das Spielzeugchaos beseitigte, es bettfertig machte und eine Milchflasche vorbereitete. Die Milch zischte es noch weg bevor ich es ins Bett legte. Wie schon beim Mittagsschlaf, wurschtelte es sich noch einmal zurecht und schlief dann sofort ein. Mmh, wenn es so schnell einschläft, habe ich gar keine Zeit meine Twitter-Timeline zu lesen. 

Und nun sitze ich auf der Couch und warte darauf, dass mein R. von seiner Dienstreise zurückkommt und mein viertägiges Strohwitwentum beendet. 

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