Montag, 4. Januar 2016

Schwupp

Schon ist der langersehnte Weihnachtsurlaub vorüber. Für mich war es der perfekte Weihnachtsurlaub, wir haben einerseits viel erlebt und andererseits ganz viel Zeit für einander gehabt. Nur zum Bloggen blieb mal wieder keine Zeit oder zumindest keine Muße. Also gibt es nun nachträglich nur einen kurzen Abriss for the record.

Tatsächlich blieb Zwee bis Weihnachten zu Hause, weil sie immer noch kränkelte. Auch BM ging nur für zwei kurze Tage in die Kita bevor sie eines Abends anfing über Ohrenschmerzen zu klagen. So organisierten wir uns mit Ach und Krach, abwechselndem Arbeiten und tatkräftiger Unterstützung unserer Eltern irgendwie bis zum Urlaubsbeginn. Gegen Ende der Misere fing ich mir auch noch eine starke Erkältung inklusive flugbedingter Ohrenschmerzen ein.

Pünktlich zum Urlaubsbeginn ging es uns allen jedoch endlich schrittweise besser. Am 23.12. hatte ich eigentlich einen "freien" Tag geplant, die Kinder hätten in der Kita sein sollen, so dass ich tatsächlich mal ein paar Stunden ganz allein zu Hause gehabt hätte. Nun ja, so waren wir drei Mädels zusammen zu Hause und da es uns etwas besser ging, war es ein sehr gemütlicher Vorweihnachtstag, an dessen Abschluss BM und ich einen Ausflug zum Weihnachtssingen in der Alten Försterei machten.

Es fühlte sich gut an, zuvor mit meinem großen Mädchen Hand in Hand durchs Einkaufscenter zu schlendern, zu quasseln und essen zu gehen. BM sprudelte regelrecht vor Aufregung und wollte die neu erworbene blinkene Weihnachtsmannmütze gar nicht mehr absetzen. Im Stadion trafen wir uns mit meinen Eltern, meinem Bruder mit PL, meinem Cousin mit seiner Mädelsbande, Olo etc. Da wirkte mein großes Mädchen dann doch wieder recht klein. Mit großen Augen hielt sie sich abwechselnd auf Vatis und meinem Arm auf. Die Menschenmenge war ihr wohl doch etwas unheimlich. Gegen Ende jedoch schloss sie sich den anderen Kindern an, die allerhand Blödsinn mit dem Kerzenwachs anstellte. Sie ließ sich das abgekühlte Wachs von Ch. reichen und rollte daraus einen großen, grauen Popel. Oder so.

Am Heiligabend fuhren wir schon am Vormittag zu R.'s Familie, damit Zwee dort schon Mittagsschlaf machen konnte. BM war wahnsinnig aufgeregt und konnte es kaum erwarten, den Weihnachtsmann endlich zu sehen. Letztendlich haben wir ihn dann doch wieder verpasst als wir gerade draußen spazieren waren. Zum Glück hatte er aber reichlich Geschenke da gelassen. Die Kinder packten ihre Geschenke erwartungsgemäß so schnell aus, dass sie erst Tage später alles so richtig angucken bzw. bespielen konnten. Für Zwee war nach dem Abendessen und etwas Spielen der Tag dann schon vorbei. Als sie nach der ganzen Aufregung in Tigers Zimmer schlief startete die Bescherung für uns Erwachsene. Dabei durfte BM uns erst als Weihnachtshelferlein und dann als Engel verkleidet tatkräftig unterstützen. Ja, erst war mit Oma ausgemacht gewesen, dass BM zu diesem Zwecke ein Weihnachtshelferkostüm bekommen würde und dann wollte sie doch lieber ein Engel sein. Somit gab es zwei Outfits, aber Verkleidungswechsel sind ja durchaus in BMs Sinne. Oma war auch als Engel verkleidet und schlug in einem goldenen Buch nach, wem welches Geschenk gehörte. BM übergab die Geschenke entsprechend und unterstützte tatkräftig beim Auspacken. So verging der Abend gemütlich und wie im Fluge. Nur der kleine Tiger fand alles etwas zu aufregend, so dass Kimmy und M. ganz schön gefordert waren. Das erinnert mich sehr an die vielen Familienfeiern, die ich im Balkonzimmer verbrachte, um das eine oder andere Kind zu beruhigen. Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen froh, dass diese Zeiten nun langsam der Vergangenheit angehören.

Den 1. Weihnachtsfeiertag verbrachten wir bei meiner Familie im Dorf. Da hatte der Weihnachtsmann natürlich auch noch Geschenke hinterlegt. Nur ich doofe Nuss hatte die Geschenke für PL und Krümel zu Hause vergessen. Zum Glück weiß PL nun "Bescheid" und reagierte auf mein heimliches Geständnis recht wohlwollend. So gab es dann also an Silvester noch mal Geschenke für jedes Kind, was BM zumindest überhaupt nicht weiter wunderte. Zwee war an dem Tag so durch den Wind, vielleicht durch die nächtliche Heimfahrt oder wegen der Aufregung oder sonstwas. Jedenfalls wollte und wollte sie keinen Mittagsschlaf halten bis R. und ich letztendlich eine Kinderwagenrunde mit ihr drehten. Als sie dann endlich eingeschlafen war genossen wir beide den Spaziergang bei frühlingshaft milden Temperaturen sehr, weil wir endlich mal wieder etwas Zeit zu zweit hatten (s.o.).

Am 2. Weihnachtsfeiertag trafen wir uns mit R.'s Familie im Brandenburger Umland, machten einen schönen Spaziergang durch den Wald und verdienten uns damit das anschließende Entenessen in einer Gaststätte. Das Essen war sehr lecker, auch wenn wir es leider nicht alle gemeinsam an einen Tisch schafften. Zwee wurde abwechselnd von mir und ihrem Opa mittagsschlafend im Kinderwagen geschoben und Tiger forderte seine Eltern mit einer Windelexplosion zu einer Wickel- und Umziehaktion im Auto unter sehr beengten Konditionen heraus.

Die Tage zwischen den Jahren vergingen ebenfalls wie im Fluge. Wir hatten jeden Tag irgendwie Action, aber auch viel Zeit zu viert bzw. in wechselnder Besetzung zu zweit. BM forderte in diesem Urlaub sehr oft "Zeit nur mit Mama" ein, was ich ihr auch recht oft ermöglichen konnte. Zwee wurde endlich mal richtig gesund und nutzte die Zeit, um allerhand neue kleine Gadgets zu entwickeln. Dazu aber an anderer Stelle mal mehr. R. und ich hatten ein Date, gingen in "unserem" Restaurant essen mit reichlich Zeit zum Quatschen und waren beim Freiwild-Konzert (was in der Mercedes-Benz-Arena ein etwas seltsames Erlebnis war, da all die wilden Rocker tatsächlich auf ihren Sitzen hocken blieben). Wir hatten Besuch von meinem Cousin und seiner Rasselbande und meinem Kollegen nebst Familie.

Kaum hatten wir uns versehen war auch schon Silvester, was wir diesmal im Dorf feierten. Ich glaube, wir alle hatten ein bisschen mit einem gemütlichen Abend auf der Couch geliebäugelt, aber gar nicht feiern ist irgendwie auch nicht richtig - zumal die Kinder mittlerweile eine Party einfordern. Es wurde ein richtig schöner, kurzweiliger Abend. Mit BM-Schminken, Abendessen, Feuerwerk draußen, Tischfeuerwerk und Bleigießen verging die Zeit richtig schnell. Erwartungsgemäß hielt BM locker bis Null Uhr aus und erfreute sich dieses Jahr auch noch mehr am Feuerwerk, auch wenn sie weiterhin großen Respekt davor hat (zu Recht) und dann schon ganz schön müde auf meinem Arm hing. Auf der nächtlichen Heimfahrt schlief sie dann völlig erschöpft im Auto ein, so dass sie die Nacht letztendlich in T-Shirt und Strumpfhose verbrachte, da wir sie so wie sie war ins Bett tragen konnten. Zwee hingegen war (wie auch Heiligabend bei der Heimfahrt) erstmal hellwach, staunte mit großen Augen vor sich hin und brauchte auch zu Hause noch eine Stunde, um wieder einzuschlafen.

Das neue Jahr fing an wie das alte aufgehört hatte. An Neujahr hatten wir R.s Familie bei uns zu Besuch zum alljährlichen Fischessen.

Am 2. Januar schliefen zum ersten Mal beide Mädels gemeinsam bei meinen Eltern. Für Zwee war es das erste Mal, nachdem sie in den letzten Wochen endlich ihre Nabelschnurverbindung zu mir etwas gelockert hatte und langsam gelassener mit ihren Omas und Opas sowie bei Abschieden von mir geworden war. R. und ich hatten also zum zweiten Mal in einer Woche Ausgang! Mit den Zwillingseltern gingen wir zur 90er Party, wo wir wie in ganz alten Zeiten (unglaublich, dass das alles 20 Jahre her ist) bis in die frühen Morgenstunden tanzten. Es hat riesigen Spaß gemacht. Tatsächlich weiß ich gar nicht, ob ich nach BMs Geburt überhaupt noch mal tanzen war. Um 5 Uhr früh fielen wir endlich ins Bett und schliefen bis halb 11 Uhr. Damit waren es eigentlich nicht weniger Stunden als sonst, dafür aber ununterbrochen, so dass ich mich ziemlich erholt fühlte als ich zu meinem Mädels ins Dorf fuhr.

Und so nahm der Urlaub seinen Abschied. Die Kinder waren sichtlich reif für etwas Alltag und geregelte Tagesabläufe, aber das Wichtigste ist doch, dass wir alle viel Spaß miteinander hatten.

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