Nach zwei mehr und weniger kindfreien Arbeitswochen wurde es nun Zeit
für unseren „richtigen“ Familienurlaub. Am Samstag düste R. in aller Früh an
die Ostsee, trank einen schnellen Kaffee und lud unsere Kinder ins Auto und war
mit ihnen um 11 Uhr wieder zu Hause. Was habe ich meine Süßen vermisst!
Natürlich gab es nach der schönen Urlaubswoche mit Oma und Opa einen kleinen
Meltdown, aber er hätte deutlich schlimmer ausfallen können. Wir nutzten den Nachmittag,
um den endlich eröffneten neuen Spielplatz einzuweihen. BM konnte schnell ein
paar Stunden mit ihren Zwillingsfreunden spielen, und ich konnte die Koffer
ein- bzw. umpacken.
Am Sonntag fuhren wir zu viert in die Nähe von Nürnberg, wo uns ein
kleines Ferienhaus am Waldrand erwartete. Leider wird direkt gegenüber ein großer
Häuserkomplex gebaut. An einigen Tagen stand direkt hinter unserer Hecke ein
Betonfahrzeug, das den ganzen Tag ohrenbetäubenden Lärm von sich gab, so dass
man sich in dem wirklich gemütlichen, abgeschotteten Garten nicht aufhalten
konnte. Auch das Wetter war uns leider nicht immer hold, aber bevor das jetzt
total negativ klingt: Wir hatten trotzdem eine sehr schöne Woche.
Der absolute Renner bei den Kindern war erwartungsgemäß der Ausflug ins
Playmobilland. Die Kinder kletterten begeistert umher, wobei BM ihrer kleinen
Schwester immer wieder sehr lieb half – mal mit ein bisschen ziehen oder am Po
schieben oder einfach nur durch ihre beruhigende Anwesenheit. Na gut, wir
würden das kleine Plappermäulchen, das ununterbrochen auf Zwee einredete nicht
als beruhigend empfinden, aber Zwee fühlte sich sichtlich gut aufgehoben.BM war
wie immer sehr wagemutig und generell irgendwo weit oben zu finden. Die
Rutschen mussten mit Teppich genommen werden, denn sonst wäre das ja
babylangsam. Aber auch Zwee traute sich zum Ende des Tages eine der großen
Rutschen ganz alleine runter.
Der Wasserspielplatz ist richtig toll. Zwar konnte man das Wasser ob
der vielen Kinder kaum sehen, aber eben jenen Kindern machte dies überhaupt
nichts aus. BM ging mutig immer wieder durch Wasserfälle hindurch, Zwee
versuchte ihre Haare nass zu machen, indem sie in die Hocke ging, sich
vorbeugte und den Oberkörper verdrehte, um den Zopf ins Wasser zu halten.
Wirklich eine sehr amüsante Technik.
Kaum zu glauben, aber besonders BM hatte großen Spaß daran, große
Plastikponys mit einer Wasserbürste zu striegeln. Ich wäre nicht drauf
gekommen, aber die Leute vom Playmobilland haben offensichtlich Ahnung.
Im Indoorbereich waren verschiedene Playmobilspielewelten aufgebaut. Da
holte BM sich ihre Ruhephasen, indem sie lange und ausgiebig erst mit einem
Prinzessinnenschloss und später Hochzeit spielte. Übrigens, Genderdings hin
oder her: An den
Schlössern/Hochzeitspavillons spielten nur Mädchen. Bei den Piraten, Polizei
und Feuerwehr spielten nur Jungen.
Am nächsten Tag hatten wir auch noch mal schönes Wetter. Darum machten
wir erst eine kleine Fahrradtour in den Wald und eine kleine Biege durch das
Städtchen. Dann ging es ins nahegelegene Freibad, welches mit einer schönen,
weder zu wilden noch zu lahmen Rutsche, einem Spielplatz und einer
Trampolinanlage alles hatte, was das Kinderherz begehrte.
Am Abend schlug das Wetter um, wir machten aber mit Regenjacken und
Gummistiefeln noch einen Abendspaziergang, bei dem die Kinder begeistert in
Pfützen sprangen. Vor allem Zwee war völlig aus dem Häuschen und schrie beim
Anblick der Pfützen immer wieder freudig auf und rief „Los, tomm BM, die holen
wir uns!“
Danach brauchten die Kinder mal einen Ruhetag. Sie waren einem
Spaziergang im Städtchen zu keinem weiteren Ausflug zu bewegen, sondern wollten
hauptsächlich im Garten spielen. Zum Glück ging das auch, denn der Betonmischer
stand an dem Tag am anderen Ende der Baustelle. BM und ich bastelten endlich
ihren Traumfänger zu Ende, den sie schon im letzten Jahr zum Geburtstag
bekommen hatte. Die Kinder spielten Verstecken, Ball und Picknick und erzählten
sich allerhand Quatsch. Derweil machte R. eine lange Radtour, die wegen einiger
Umwege etwas länger ausfiel als geplant.
Am Donnerstag machten wir einen Ausflug nach Nürnberg. Zum Glück hatten
wir den Fahrradanhänger mit, denn die Kinder hatten keine Lust zu laufen. So
kamen wir wenigstens ein bisschen herum.
BM und ich hätten uns gern die Kaiserburg von innen angesehen, aber für
Zwee ist das natürlich noch nichts. Aber dafür stellte BM allerhand
interessierte Fragen, so dass ich mich jetzt schon darauf freue, wenn Zwee
größer ist und wir auch mal in ein Museum o.ä. gehen können.
Gestern regnete es den ganzen Tag, so dass wir genau das taten, was
auch alle anderen Urlauber taten: Wir fuhren in ein total überfülltes
Schwimmbad. Aber den Kindern gefiel es, und uns gefallen fröhliche Kinder.
Leider musste man zum Rutschen wirklich viel zu lange anstehen, aber die Kinder
fanden zum Glück auch Spaß daran, 1000 mal die kleine Rutsche im
Kleinkinderbecken zu nehmen.
Gegen Ende wollte BM unbedingt noch schwimmen üben. Leider gelingt es
ihr immer noch nicht besonders gut. Sie ist sehr aufgeregt, zappelt herum und
stellt sich nach einem platschenden Schwimmzug immer wieder unwillkürlich hin.
Hinzu kommt, dass ich es bestimmt auch nicht besonders gut erkläre. Trotzdem
habe ich mich gefreut, dass sie ein
mittlerweile offenbar den inneren Antrieb verspürt schwimmen zu lernen.
Vermutlich werden wir aber nicht umhin kommen, es doch noch einmal mit Schwimmunterricht
zu probieren, vielleicht im Herbsturlaub in Linstow.
Heute geht es weiter nach Österreich, wo wir gemeinsam mit der
Schwiegerfamilie eine Woche an der Zugspitze verbringen werden. Leider pullerte
Zwee ausgerechnet heute Nacht ein, so dass ich heute schon gewaschen und eine
Schlafcouch geputzt hatte ehe es ganz hell war. Nun ja, Unfälle passieren eben.
Dafür konnte ich jetzt noch schnell in Ruhe bloggen.
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