Samstag, 12. August 2017

4. Ferienetappe

Nach zwei mehr und weniger kindfreien Arbeitswochen wurde es nun Zeit für unseren „richtigen“ Familienurlaub. Am Samstag düste R. in aller Früh an die Ostsee, trank einen schnellen Kaffee und lud unsere Kinder ins Auto und war mit ihnen um 11 Uhr wieder zu Hause. Was habe ich meine Süßen vermisst! Natürlich gab es nach der schönen Urlaubswoche mit Oma und Opa einen kleinen Meltdown, aber er hätte deutlich schlimmer ausfallen können. Wir nutzten den Nachmittag, um den endlich eröffneten neuen Spielplatz einzuweihen. BM konnte schnell ein paar Stunden mit ihren Zwillingsfreunden spielen, und ich konnte die Koffer ein- bzw. umpacken.

Am Sonntag fuhren wir zu viert in die Nähe von Nürnberg, wo uns ein kleines Ferienhaus am Waldrand erwartete. Leider wird direkt gegenüber ein großer Häuserkomplex gebaut. An einigen Tagen stand direkt hinter unserer Hecke ein Betonfahrzeug, das den ganzen Tag ohrenbetäubenden Lärm von sich gab, so dass man sich in dem wirklich gemütlichen, abgeschotteten Garten nicht aufhalten konnte. Auch das Wetter war uns leider nicht immer hold, aber bevor das jetzt total negativ klingt: Wir hatten trotzdem eine sehr schöne Woche.


Der absolute Renner bei den Kindern war erwartungsgemäß der Ausflug ins Playmobilland. Die Kinder kletterten begeistert umher, wobei BM ihrer kleinen Schwester immer wieder sehr lieb half – mal mit ein bisschen ziehen oder am Po schieben oder einfach nur durch ihre beruhigende Anwesenheit. Na gut, wir würden das kleine Plappermäulchen, das ununterbrochen auf Zwee einredete nicht als beruhigend empfinden, aber Zwee fühlte sich sichtlich gut aufgehoben.BM war wie immer sehr wagemutig und generell irgendwo weit oben zu finden. Die Rutschen mussten mit Teppich genommen werden, denn sonst wäre das ja babylangsam. Aber auch Zwee traute sich zum Ende des Tages eine der großen Rutschen ganz alleine runter.


Der Wasserspielplatz ist richtig toll. Zwar konnte man das Wasser ob der vielen Kinder kaum sehen, aber eben jenen Kindern machte dies überhaupt nichts aus. BM ging mutig immer wieder durch Wasserfälle hindurch, Zwee versuchte ihre Haare nass zu machen, indem sie in die Hocke ging, sich vorbeugte und den Oberkörper verdrehte, um den Zopf ins Wasser zu halten. Wirklich eine sehr amüsante Technik.


Kaum zu glauben, aber besonders BM hatte großen Spaß daran, große Plastikponys mit einer Wasserbürste zu striegeln. Ich wäre nicht drauf gekommen, aber die Leute vom Playmobilland haben offensichtlich Ahnung.

Im Indoorbereich waren verschiedene Playmobilspielewelten aufgebaut. Da holte BM sich ihre Ruhephasen, indem sie lange und ausgiebig erst mit einem Prinzessinnenschloss und später Hochzeit spielte. Übrigens, Genderdings hin oder her:  An den Schlössern/Hochzeitspavillons spielten nur Mädchen. Bei den Piraten, Polizei und Feuerwehr spielten nur Jungen.

Am nächsten Tag hatten wir auch noch mal schönes Wetter. Darum machten wir erst eine kleine Fahrradtour in den Wald und eine kleine Biege durch das Städtchen. Dann ging es ins nahegelegene Freibad, welches mit einer schönen, weder zu wilden noch zu lahmen Rutsche, einem Spielplatz und einer Trampolinanlage alles hatte, was das Kinderherz begehrte.

Am Abend schlug das Wetter um, wir machten aber mit Regenjacken und Gummistiefeln noch einen Abendspaziergang, bei dem die Kinder begeistert in Pfützen sprangen. Vor allem Zwee war völlig aus dem Häuschen und schrie beim Anblick der Pfützen immer wieder freudig auf und rief „Los, tomm BM, die holen wir uns!“


Danach brauchten die Kinder mal einen Ruhetag. Sie waren einem Spaziergang im Städtchen zu keinem weiteren Ausflug zu bewegen, sondern wollten hauptsächlich im Garten spielen. Zum Glück ging das auch, denn der Betonmischer stand an dem Tag am anderen Ende der Baustelle. BM und ich bastelten endlich ihren Traumfänger zu Ende, den sie schon im letzten Jahr zum Geburtstag bekommen hatte. Die Kinder spielten Verstecken, Ball und Picknick und erzählten sich allerhand Quatsch. Derweil machte R. eine lange Radtour, die wegen einiger Umwege etwas länger ausfiel als geplant.

Am Donnerstag machten wir einen Ausflug nach Nürnberg. Zum Glück hatten wir den Fahrradanhänger mit, denn die Kinder hatten keine Lust zu laufen. So kamen wir wenigstens ein bisschen herum.  BM und ich hätten uns gern die Kaiserburg von innen angesehen, aber für Zwee ist das natürlich noch nichts. Aber dafür stellte BM allerhand interessierte Fragen, so dass ich mich jetzt schon darauf freue, wenn Zwee größer ist und wir auch mal in ein Museum o.ä. gehen können.

Gestern regnete es den ganzen Tag, so dass wir genau das taten, was auch alle anderen Urlauber taten: Wir fuhren in ein total überfülltes Schwimmbad. Aber den Kindern gefiel es, und uns gefallen fröhliche Kinder. Leider musste man zum Rutschen wirklich viel zu lange anstehen, aber die Kinder fanden zum Glück auch Spaß daran, 1000 mal die kleine Rutsche im Kleinkinderbecken zu nehmen.

Gegen Ende wollte BM unbedingt noch schwimmen üben. Leider gelingt es ihr immer noch nicht besonders gut. Sie ist sehr aufgeregt, zappelt herum und stellt sich nach einem platschenden Schwimmzug immer wieder unwillkürlich hin. Hinzu kommt, dass ich es bestimmt auch nicht besonders gut erkläre. Trotzdem habe ich  mich gefreut, dass sie ein mittlerweile offenbar den inneren Antrieb verspürt schwimmen zu lernen. Vermutlich werden wir aber nicht umhin kommen, es doch noch einmal mit Schwimmunterricht zu probieren, vielleicht im Herbsturlaub in Linstow.

Heute geht es weiter nach Österreich, wo wir gemeinsam mit der Schwiegerfamilie eine Woche an der Zugspitze verbringen werden. Leider pullerte Zwee ausgerechnet heute Nacht ein, so dass ich heute schon gewaschen und eine Schlafcouch geputzt hatte ehe es ganz hell war. Nun ja, Unfälle passieren eben. Dafür konnte ich jetzt noch schnell in Ruhe bloggen.

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