Dienstag, 7. Dezember 2010

VIERTELJAHR

Heute vor drei Monaten wurde unser Babymädchen geboren. Vor einem Vierteljahr!! Wie konnte das nur passieren? 

Einerseits ist diese Zeit rasend schnell vergangen. Auch wenn ich mich kaum noch an das Gefühl schwanger zu sein erinnern kann und auch nicht mehr weiß wie sich die Schmerzen der Geburt angefühlt haben, so kommt es mir vor wie gestern, dass ich mein kleines Mädchen zum ersten Mal auf die Brust gelegt bekam. Ich weiß noch ganz genau wie sich ihr kleiner Pöppes in meiner rechten Hand angefühlt hat, wie federleicht und warm sie auf meiner Haut lag. Und der Ausdruck in R.'s Gesicht als er sie zum ersten Mal im Arm hielt. Eben der Moment, in dem aus uns eine Familie wurde.

Andererseits fliegen die Tage mit dem Babymädchen nur so dahin. Ganz am Anfang war da ein winzig kleines Neugeborenes, dass unser Herz im Sturm eroberte und uns zugleich vertraut und fremd war. Mit jedem Tag verzauberte sie uns ein bisschen mehr, so dass ich oft das Gefühl habe, mein Herz müsste vor lauter Liebe zerspringen. Wenn sie zufriedene kleine Babygeräusche macht während sie an meiner Brust trinkt. Wenn sie beim Stillen einschläft. Wenn sie vor Freude zappelt, wenn sie auf dem Wickeltisch unter dem Heizstrahler nackig strampelt. Wie sie grint und strampelt, wenn ihr Papa nach Hause kommt. Wenn sie uns öööööörrrrrreeee und hhhhööööö und uguuuue erzählt. Wenn sie uns mal wieder mit etwas Neuem überrascht und sich dann freut, weil wir so aus dem Häuschen sind. Wenn sie in ihrem Bettchen liegt, selig schlummert und mir doch so fern vorkommt. Wenn ich sie Nachts zum x-ten Mal stille, den Nucki zurückstecke oder sie sonstwie beruhige und mich freue sie zu sehen und zu spüren, obwohl ich eigentlich todmüde bin. Wenn sie von meinem Arm aus die Welt bestaunt und dabei große Sabberflecken hinterlässt. Wenn wir rabenelternmäßig lachen müssen, weil das Baby das süßeste Schippchen der Welt zieht. Eben einfach immer und zu jeder Zeit!

Es ist schön zu sehen wie aus dem Babymädchen schon ein richtiges Persönchen geworden ist. Wir sind auch unglaublich neugierig wie es weitergeht. Ich erwische mich oft dabei wie ich mir mein Kind als Krabbelbaby, Kindergartenkind, Schulkind, Teenager und sogar Erwachsene vorstelle. Ich wünsche mir, dass unsere Tochter immer weiß, dass wir für sie da sind, um ihr jederzeit Liebe, Geborgenheit und Halt zu geben.

R. und ich freuen uns auch sehr darüber wie freudig und liebevoll das Babymädchen von ihren Omas, Opas, Uroma, Uropa, (Groß)onkels, (Groß)tanten, (Groß)cousins und (Groß)cousinen und Freunden-die-wie-Familie-sind aufgenommen wurde. Meine Oma sagte immer, dass in ihrem Herzen eine große Couch stünde, auf der die ganze Familie Platz hat, egal wieviele es werden. Nun sitzt unser Baby also auch auf der Familiencouch und wird von vielen Menschen geliebt, beschützt und betüdelt. Schön so!

PS: 
Heute neu: Nucki aus dem Mund ziehen und versuchen wieder reinzustecken. Was freuen wir uns auf den Tag, an dem auch das Reinstecken klappt und die Nucki-zurück-Beförderung nicht mehr uns obliegt. :-)

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