Freitag, 8. August 2014

Kitaferien

Heute ist der letzte Tag von BMs Kitaferien. Zeit für ein kleines Resümee.

Nach unserem Ostseeurlaub mit meinen Eltern war die Kita noch eine Woche offen bevor sie für zwei Wochen schloss. In der Woche war BMs beste Freundin schon im Urlaub, so dass BM etwas ungern in die Kita ging. Letztendlich war sie nur Montag und Dienstag dort, an denen sie mal mit ganz anderen Kindern als sonst spielte. Ihre Angst "keinen Freund zum spielen zu finden" bestätigte sich also ganz und gar nicht. Nichtsdestotrotz endete BMs Zeit in "Gruppe 1" dann so halb ungeplant schon am Dienstag und ihre Ferien begannen vorzeitig mit unserem Ausflug in den anderen Wald.

Danach verbrachte BM einen Tag in "unserem" Wald, wo sie von R.s frisch aus dem Urlaub zurück gekehrten Eltern schon sehnsüchtig erwartet wurde. Am nächsten Tag verbrachten wir den Nachmittag bei meinen Eltern, die im Urlaub soviel Enkelkindernähe getankt hatten, dass sie sogleich unter Entzugserscheinungen litten. An dem Abend kam dann R. von seiner Dienstreise zurück und wir starteten in eine gemütliche Urlaubswoche auf Terrassien.

Wir hatten keine besonderen Pläne, sondern genossen einfach die Zeit zu viert und lebten so in den Tag hinein. BM hatte viel Spaß mit diversen Nachbarskindern, deren Kitas zeitgleich geschlossen waren. Sie besuchten sich gegenseitig und tobten gemeinsam vorm Haus. Ich finde es richtig toll, BM mit ihren Freunden zu sehen, und bin immer wieder erstaunt und begeistert davon, wie diese kleinen Menschen sich miteinander unterhalten.

In diesem Urlaub ließen wir nun auch den Mittagsschlaf komplett wegfallen. Zuletzt war es immer wieder in heftige Machtkämpfe ausgeartet, BM überhaupt ins Bett - geschweige denn zum Schlafen - zu bewegen. Meistens konnte sie einfach nicht einschlafen. Wir sind also dazu übergegangen, dass sie sich nur ausruhen muss. In der Regel schaut sie nun ca. drei Folgen "Conni". Wir Eltern können die Geschichten um dieses nervige Kind kaum ertragen, aber BM findet sie toll... und sitzt dabei einigermaßen ruhig auf der Couch. Mittlerweile schafft BM es dann auch meistens durch den Rest des Tages, ohne allzu übel gelaunt zu werden. Die Tage werden dadurch nicht kürzer, allerdings schlief BM mehrheitlich ohne viel Gejammer kurz nach dem Zubettgehen ein. Halleluja!

Seit dieser Woche ist R. nun wieder arbeiten und ich war drei Tage mit den Kindern allein. Am Dienstag begleitete BM Zwee und mich zur Rückbildungsgymnastik. Dazu musste sie ihre Püppi in deren Autoschale sowie ihre Wickeltasche mitnehmen. Ich wette, wir haben ein lustiges Bild abgegeben wie wir unsere Sachen da so vom Auto zur Hebammenpraxis schleppten. BM war die ganze Zeit ganz ruhig und ungewohnt schüchtern. Tatsächlich klebte sie eine zeitlang an meinem Rücken, was die Übungen nicht leichter machte. Sie wollte auch gar nicht mit dem extra mitgebrachten Tablet oder der Püppi spielen, sondern nur zugucken. Dafür bespaßte mein großes Mädchen dann kurz Zwee als diese unruhig wurde, so dass ich noch schnell eine Übung machen konnte bevor sie endgültig die gute Laune verlor und todmüde vom vielen Strampeln und Gucken an meine Brust musste, um endlich zur Ruhe zu kommen.

Ich fürchte, an den ersten beiden Tagen zu dritt habe ich mich nicht gerade mit Muttiruhm bekleckert. Ich wurde zusehends ungeduldiger mit BM, die ihrerseits immer mehr Aufmerksamkeit forderte. Wir hatten einen Termin beim Bürgeramt, um Zwees Kinderreisepass zu beantragen, und danach regnete es, so dass wir nicht so richtig an die frische Luft kamen. Mir fehlte die Kuschelzeit mit Zwee und auch mal ein paar Minuten Nichtstun. Je mehr ich das wollte, desto mehr wollte BM, dass ich irgendetwas für sie oder mit ihr tue. Ich konnte sehen wie sie immer frustierter und bockiger wurde und kam dennoch ebenso wenig aus meiner Haut wie BM, sondern nölte ebenfalls immer mehr herum.

Am Dienstag fand endlich der langersehnte Spielbesuch von BMs bester Kitafreundin C. statt. Nachdem BM tags zuvor einen totalen Rappel hatte und unser Nachbarsmädchen zwar zum Spielen dahaben wollte, ihr dann aber alles Spielzeug aus der Hand riss, war ich etwas skeptisch. Doch der Nachmittag war ein voller Erfolg. Die Mädels freuten sich riesig, sich nach den Urlauben nun endlich wiederzusehen, machten ganz viel Quatsch und spielten toll miteinander.

Nach Zähneputz-und-Schlafanzuganzieh-Theater unterhielten BM und ich uns an dem Abend im Bett. Ich sagte, dass ich ganz traurig bin, weil wir uns soviel zanken, und fragte, warum sie denn zurzeit sooft von der Ärgermaus gebissen wird. Sie sagte, weil wir nie machen, was sie möchte. Ich musste ganz schön schlucken, aber ehrlich gesagt hatte sie wohl recht. Ich versprach ihr darum, dass wir am Mittwoch alles machen und spielen, was sie möchte.

Und so wurde der Mittwoch ein sehr schöner Mädelstag. Wir liefen beide mit unseren Kinderwagen zum Supermarkt, snackten auf einer Bank im Park, spielten und malten zusammen. Eigentlich ein totaler Klassiker, aber mir wurde wieder einmal bewusst, wie viel BM doch schon kann und versteht, und dass sie z.B. immer rechtzeitig die Zähne putzt, wenn man nicht gleich meckert, weil sie vorher noch ein Spielzeug von A nach B tragen MUSS, sondern sie einfach mal machen lässt. Tatsächlich ist diese 30-Sekunden-Verzögerung ein Klacks gegen die ewige Diskussion darüber, ob sie das denn nun wirklich vor dem Zähneputzen noch erledigen muss (je nach Tagesform mit daraus resultiertendem Bock).

Seit gestern ist BM nun in einem "kleinen Urlaub" im Wald, spielt dort Verstecken mit dem Fahrrad (d.h. das Fahrrad muss mit versteckt werden), fährt mit Oma und Opa auf dem "Wassergetreter", geht Baden und lässt sich mit ganz viel Exklusivzeit verwöhnen. Morgen holen wir sie ab, und ich hoffe, dass wir dann noch ein schönes Restwochenende gemeinsam haben bevor sie ab Montag ein Gruppe-2-Kind in der Kita ist.

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