Dienstag, 11. März 2014

Entwicklungsgespräch in der Kita

Letzten Freitag fand das jährliche Entwicklungsgespräch in der Kita statt. BM hatte es ein paar Monate nicht leicht dort. Nachdem ihre erste Lieblingserzieherin im Sommer in eine andere Kita gewechselt hat, traf es sie im Oktober gleich doppelt so hart als ich andere Lieblingserzieherin K. einen Schlaganfall erlitt und nun bis auf weiteres krank geschrieben ist. Es entstand ein buntes Erzieherkarussell, welches von einigen Kindern recht gleichgültig aufgenommen wurde. Unsere BM jedoch ist sehr personenbezogen und braucht auch in der Kita ihre Kuscheleinheiten. Aktuell leitet nun Erzieherin B. aus der Vorschulgruppe BMs Gruppe. Ich finde sie eigentlich ganz sympatisch, aber im Gespräch gab sie ganz offen zu, dass es sie einige Mühen gekostet hatte, zu BM durchzudringen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie scheint ein bisschen burschikoser zu sein und nicht auf jede Befindlichkeit der 2- und 3-jährigen Kinder einzugehen. Unterstützt wird sie von M., der noch in der Ausbildung ist und mit dem BM immer noch nicht richtig warm geworden ist. Sie sagt er tobt immer nur mit den Jungs. M. ist irgendwie ein ein "cooler" Typ, aber offenbar auch nicht der einfühlsamste. Außerdem gibt es noch Azubine S., die sehr lieb ist und nach Abschluss ihrer Ausbildung die Leitung der Gruppe übernehmen wird. BM freut sich jedenfalls immer, wenn sie S. sieht, und ich glaube, dass sie ihr auch gut tun wird. Unser Wirbelwind ist eben nicht nur Tobekind sondern auch recht sensibel. Hinzu kommt eventuell auch meine Schwangerschaft. Eigentlich spricht BM immer nur freudig von (und mit) dem Baby, aber wer weiß, ob das nicht doch ein paar Ängste in ihrem kleinen Herzchen ausgelöst hat.

Seit dem späten Herbst spricht BM im Zusammenhang mit ihrer Kita stets von ihrer Freundin C. - die kleine C., nicht die große C., die es ja auch noch in der Kita gibt. Zwei Jahre lang hatte BM C. eigentlich ignoriert bzw. nie von ihr erzählt. Im Entwicklungsgespräch erzählte B. dann, dass BM im Herbst ganz deutlich Anschluss gesucht hat, nachdem sie zuvor immer lieber mit den Jungs gespielt hatte. Die beiden sind die einzigen, etwa gleichaltrigen Mädels in der Gruppe, und es ist also ein ziemlicher Zufall und großes Glück, dass die beiden sich so gut verstehen.

Übrigens waren wir vor zwei Wochen auch endlich mal nach der Kita bei C. zu Hause zum Spielen. Das war das allererste von BM initiierte Spieledate - bislang musste sie ja immer mit den Kinder Vorlieb nehmen, mit deren Eltern wir uns verabredet hatten.

Jedenfalls sind die beiden richtige Quatschmäuse. Sie ziehen sich oft zum Spielen nach oben zu den Spatzen zurück und spielen dann stundenlang Verkleiden, Schule oder In-den-Urlaub-fahren. Da ist auch schon sehr gut Verlass auf sie - nur sehr selten gibt es mal richtigen Anlass zum Schimpfen. Eigentlich gab es nur ein Beispiel: Die beiden spielten wohl, dass sie sich verletzt hätten und ihre Stirn kühlen müssten. Dazu wurden ihre Handtücher komplett eingeweicht und in der Folge die Kinder von oben bis unten durchnässt. Für mich fällt das definitiv noch in die Kategorie "Quatsch". Also: BM ist ein liebes Kind und hat offenbar auch eine liebe Freundin.

BM bastelt sehr gern und kann sich dabei super konzentrieren. Das sehen wir auch zu Hause: Jeden Tag werden neue Kunstwerke gebastelt, geschnippelt, bemalt und beklebt, die sie sich selbst ausdenkt und immer geschickter umsetzt.

Sie hat sehr viel Energie und braucht viel Bewegung. Seit sie aber wieder zufriedener ist, schafft sie es auch wieder herunterzukommen und Mittags ohne viel Gewusel einzuschlafen. Sie ist sehr interessiert an allem, singt gern und liebt Mitmachgeschichten. Dabei ist sie schon sehr textsicher. BM ist sehr fürsorglich und kümmert sich gern um die kleineren Kinder - u.a. sahen wir ein Video, in dem sie einem jüngeren Mädchen unter viel Gekicher beim Anziehen half - soooo niedlich! Das lässt wirklich sehr hoffen, dass BM zu ihrer kleinen Schwester lieb sein wird.

Außerdem - und ich hatte nicht erwartet, diesen Begriff schon in der Kitazeit mal zu hören - hat sie schon ein sehr breites Allgemeinwissen für ihr Alter. Klar, sie fragt uns ja auch ständig Löcher in den Bauch, will alles verstehen und teilt das dann auch in einem ununterbrochenen Wortschwall jedem mit, der zwei Ohren hat. Sie erfasst Zusammenhänge, kennt sich an "ihren" Orten sehr gut aus (z.B. kennt sie nicht nur unsere Adresse sondern auch von Omas, Opas und PL) und weiß sehr oft, wo man langfahren muss, um dorthin zu kommen. Zurzeit übt sie gern die Wochentage ("Laurenzia") und auch die Monate, wobei sie sich schon gut merken kann, was in welchem Monat passiert.

Überhaupt muss sie in der Kita immer und immer wieder erzählen wie ihre Woche "strukturiert" ist - Oma-Opa-Tage, Kinderturnen, Tanzen, Highlights wie Familiengeburtstage oder PL von der Schule abholen....

Alles in allem geht es BM also in der Kita (mittlerweile wieder) sehr gut. Sie hat es gut weggesteckt, dass ich gar nicht mehr arbeiten gehe sondern zu Hause bin, und bettelt trotzdem nicht darum, zu Hause bleiben zu dürfen. Wir gehen alles jetzt ein wenig ruhiger an, frühstücken zu Hause und spielen dann auch oft noch, so dass sie erst gegen 9 Uhr in die Kita geht, wenn auch ihre Freundin kommt. Außerdem hole ich sie nun natürlich auch immer schon am frühen Nachmittag ab. In Verbindung mit den Oma-Opa-Tagen hat sie jetzt also meist recht kurze Kita-Tage, was ihr gut zu bekommen scheint. Jedenfalls erscheint sie im Moment (bis auf die üblichen Bockanfälle) ziemlich fröhlich und entspannt.

1 Kommentar:

  1. Das hört sich doch super an! Und es ist völlig verständlich, wenn sie nicht gleich mit jedem Kita Betreuer auch Vertrauen aufbaut. Wenn das Personal so plötzlich wechselt, kann man nicht erwarten, dass die Kinder (allgemein) sich gleich jedem in den Arm werfen, oder?

    Und mit ihrer neuen Freundin wird sie auch auftauen ;-)

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