Kurz vorm Mittag rief heute die Kita an: BM war beim Herumwuseln gestürzt und hatte sich selbst an einem Schranktürgriff ein Loch im Kopf verpasst.
Ich flog in Nullkommanix über die Autobahn zur Kita, um mein armes verletztes Mädchen einzusammeln. Sie war gerade eingeschlafen, da mittlerweile Mittagsschlafzeit war, so dass ich ein frisch gewecktes, müdes Kind in den Arm bekam. D. weckte BM und erzählte mir noch kurz, was passiert war. Offenbar hatte die Wunde sehr stark geblutet, was am Kopf ja auch normal ist. Sie hatte die Wunde bereits gereinigt und einen Druckverband angelegt. BM hatte natürlich erstmal gebrüllt, sich jedoch sehr schnell beruhigt und dann mit gutem Appetit Mittag gegessen. Nach dieser Info habe ich schon mal aufgeatmet: Wenn BM sich unwohl oder schlapp fühlt, mag sie nämlich nicht gern essen.
Wir fuhren dann in die nächste Rettungsstelle, da unsere Ärztin keine Sprechstunde hatte. Diesmal waren wir in einem anderen Krankenhaus, wo es zwar keine richtige Kinderstation gibt, aber für die Versorgung eines Lochs im Kopf war das wohl auch nicht nötig. Wir wurden ganz lieb aufgenommen (da wurde mir erstmal bewusst, dass die Schwestern im anderen Krankenhaus vergleichsweise ruppig gewesen waren), mussten dann aber noch eine ganze Weile in einem stickigen Wartezimmer warten. BM war ziemlich müde und kuschelte ganz viel, was mir dann irgendwie doch wieder Sorgen bereitete, obwohl das sicher nur am unterbrochenen Mittagsschlaf lag.
Beim Arzt angekommen, wurde BM von zwei Krankenschwestern ganz lieb versorgt. Sie weinte nur ganz kurz als das Pflaster vom Verband abgemacht wurde, weil das quer über ihre Wange geklebt war. Danach guckte sie artig (wie beim Haarewaschen) nach oben während die Schwestern die Wunde verklebten. Die Wunde sah glücklicherweise recht unscheinbar aus: nur etwa 1 cm lang, aber recht tief. Auf den verklebten Cut kam noch ein Pflaster und schon waren wir eigentlich fertig. Nur der Arzt brauchte dann noch zwei Anläufe, um den richtigen Brief für uns zu drucken.
BM war dann wirklich guter Dinge und wollte eine Gurke kaufen gehen. Also taten wir das. Auf dem Heimweg schlief fiel sie dann unweckbar in ihren verspäteten Mittagsschlaf just in dem Moment als wir in unsere Straße einbogen. Also legte ich sie auf die Couch und ließ sie ein Stündchen nickern, weil wir ja kürzlich auf die harte Tour gemerkt haben, was KEIN Mittagsschlaf für unseren Nachtschlaf bedeutet. Leider schlief sie so fest, dass sie zum ersten Mal sein Wochen einpullerte. Auf die Couch.
Na ja, aber zumindest war sie recht gut drauf, nachdem ich sie weckte und mit Kuchenvesper von der Müdigkeit ablenkte. Wir hatten einen richtig schönen gemütlichen Nachmittag ohne Toben, dafür mit viel Kuscheln. Mein süßes kleines Kamikaze-Mädchen wollte ganz viel "geicheln", aber "Nich Aua geicheln! Ich hak Aua Popf! Nich da anfassen!".
--------------------
PS: Das gab es heute als kleine Belohnung, weil BM wieder einmal so tapfer beim "Gocker" (Doktor) war.
--------------------
PPS: Noch eine kleine Niedlichkeit beim abendlichen Tag-Erzählen. BM wies mich mal wieder darauf hin, dass sie ja gar keine Uhr hat (Ich hak nich Uhr!). R. und ich haben vor, ihr eine Spielarmbanduhr zum Nikolaus zu schenken. Also dachte ich mir, dass ich sie ja mal ein bisschen vorbereiten könnte und erzählte ihr vom Nikolaus, dass man die Stiefel putzen müsse und dass dann der Nikolaus ein kleines Geschenk reinlegt und dass das dann vielleicht ja eine Uhr sein könne. BM hat offensichtlich noch keine Ahnung, wer dieser Nikolaus eigentlich ist. Jedenfalls stellte sie klar: "Wintergiekel sauber machen? Nich Uhr hein! Füße da hein! Mamaaa!"
oh gott, der alptraum jeder mama wenn die krippe anruft... gute besserung!
AntwortenLöschenohhh. und du klingst bei der ganzen Geschichte sehr relaxed. (oder wirkt das nur im Nachhinein so?). ich hoffe, bei L dauert es noch ganz lange bis wir Erlebnisse dieser Art amchen (müssen). Weil schon beim Lesen hier fängt mein Herz zu flattern an!!
AntwortenLöschenIch war schon relativ beruhigt als ich BM in der Kita abholte und sie nur ein bisschen müde, aber eigentlich ganz gut gelaunt war. Beim Arzt war sie dann wieder total ruhig, auch wenn man merkte, dass die Fummelei an ihrem Aua ihr nicht geheuer war. Aber es kann wirklich nicht mehr so sehr weh getan haben, sonst hätte sie sicher geweint. Also ja, ich war eigentlich nicht übermäßig besorgt. Und das Kopfkino hat BM mir schnell ausgetrieben mit ihrer guten Laune.
LöschenPS: Kein Vergleich zu unserem letzten Rettungsstellenbesuch, bei dem BM ganz unheimlich blass, schwach und ganz offensichtlich krank war.
AntwortenLöschen