Dienstag, 16. August 2011

Kindergartenkind

Hilfe!! Unser Babymädchen ist seit heute ein Kindergartenkind.

Der Morgen fing ein wenig hektisch an. Wir sollten zwar erst um 9:30 Uhr in der Kita sein, aber nachdem das Babymädchen nach einigem Gerödel nochmal bis nach 7 Uhr schlief, waren wir plötzlich in der Situation, dass wir eigentlich alle drei gleichzeitig fertig werden sollten. Und obwohl ich alles eigentlich gut vorbereitet hatte, musste ich dann doch noch ein paar Dinge zusammen sammeln und ein Foto ausdrucken und eine Blume für die Erzieherin kaufen, weil diese am Wochenende geheiratet hat.... 

So verging der Morgen wie im Flug und schwups waren das leicht müde (weil im Auto kein Morgen-Nickerchen zustande kam) Babymädchen an der Kita angelangt. Dort fand gerade das morgendliche Umzugsgewusel in den Garten statt, welches vom Babymädchen mit großen Augen bestaunt wurde. Dann wurden wir auch schon von Erzieherin D. eingesammelt und in den Gruppenraum mitgenommen, wo wir mit ihr alleine waren. Auf die Art kann das Babymädchen erstmal in Ruhe Zutrauen zu D. fassen, ohne von Anfang an durch die anderen Kinder abgelenkt zu sein. 

In den ersten Minuten war das Babymädchen noch sehr anhänglich, hielt sich an mir fest und zeigte in Windeseile auf die vielen interessanten Sachen in dem Raum. Dann griff es meinen Finger und zog mich ein Mal rings umher und konnte sich gar nicht entscheiden, was es als erstes anfassen und bespielen wollte, und zog daher erstmal einfach diverse potenzielle Spielsachen vom Regal. Bei der Enten-Handpuppe juchzte es dann vor Freude und ließ sich mit einigem Nak-nak-nak endgültig aus der Reserve locken. 

D. hatte sich solange ziemlich im Hintergrund gehalten, kam dann aber dazu und bespielte das Babymädchen. Wie schon beim ersten Treffen war sie sehr sympathisch und lieb zum Babymädchen, dass sogleich auf ihre "Spielvorschläge" einging und z.B. gemeinsam mit ihr Kastanien in Becher sortierte.

Babymädchen wäre nicht Babymädchen, wenn es nicht seine regelmäßigen Tobeeinheiten bekommt. Es kletterte behende auf ein kleines Sofa, hinter dem ein Spiegel hängt und bequatschte das Spiegelbaby. Dann krabbelte es schnurstracks in den anliegenden Raum, wo es einen Laufwagen fand, den es auf kreativste Weisen bekletterte. D. meinte lachend, dass sie das Babymädchen wohl in Zukunft öfter retten werden muss, wenn es sich immer wieder so darin verhakelt. 

Wir waren etwas über eine Stunde dort, und erwartungsgemäß war das Babymädchen am Ende total knülle. Es hat aber eindeutig Spaß gehabt.

Es ist schwer zu beschreiben. In unserem geografischen und sozialen Umfeld ist es der übliche Lauf der Dinge, dass Kinder ab einem Jahr in die Kita gehen. Ich mache mir auch nicht wirklich Sorgen, sondern bin mir ziemlich sicher, dass das Babymädchen viel Spaß in der Kita haben wird. 

Trotzdem ist es ein sehr seltsames Gefühl. Ein bisschen wie vor Babymädchens Geburt: Ich wusste, dass ich ein Baby erwarte, dass ich es unendlich lieben würde und sehr viel Verantwortung tragen würde. Aber wirklich verstehen, was es heißt, ein Kind zu haben, konnte ich erst als das Babymädchen schon eine Weile auf der Welt war. 
Das hier ist so ähnlich: Ich weiß, Babymädchen kommt in die Kita und habe auch Vorstellungen davon wie das für uns drei sein wird. Trotzdem habe ich keine Ahnung wie sich das anfühlen wird. Bislang ist da nur ein dezent flaues Gefühl der Ungewissheit. 

Ich schätze, dieses flaue Gefühl wird mich als Babymädchens Mama immer wieder einholen, oder? Aber wir schaffen das, und so platt es auch klingen mag: Alles wird gut.

1 Kommentar:

  1. Meine Mama meinte das sie jetzt noch manchmal nachts nicht schlafen kann wenn sie weiß das ich noch unterwegs bin ..obwohl ich ja schon längst aus dem haus bin^^... man bleibt ja immer irgendwie mama selbst wenn die kinder schon ganz groß sind...

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