Ich brauche für meine Spaziergänge immer Ziele. Ohne Ziel fällt es mir schwer, lange genug unterwegs zu sein, um überhaupt das Hochzotteln des Kinderwagens aus dem Keller zu rechtfertigen. Heute war dieses Ziel R.ossmann, wo ich zuerst ewig mit dem Fotoautomaten hantierte und dann nochmal warten musste bis die laaaaangsame Mitarbeiterin sich endlich bequemte, das Papier aufzufüllen.
Endlich wieder draußen an der frischen Luft wurde ich ein wenig übermütig, weil das Babymädchen nach einem meckerigen Vormittag nun selig schlummerte, obwohl es doch im Kinderwagen lag. Ich entschied mich also, mal einen neuen Weg zu erkunden. Aus der Privatstraße (Betreten auf eigene Gefahr) wurde bald eine Modderstraße. Hach, dachte ich, ich guck wenigstens mal, ob das da hinten noch um die Ecke geht oder der Weg aufhört. Es ging weiter, und aus dem Modderweg wurde ein Trampelpfad, der einen kleinen Hügel hinaufführte. Nun wollte ich auch noch sehen, was es da oben gab. Es gab ein stillgelegtes Bahngleis und Wald, durch den der Trampelpfad weiterführte. Ich war ja mitten Berlin, und verlaufen konnte man sich da auch nicht wirklich. Trotzdem wurde mir nach einiger Zeit etwas mulmig, weil es dort so einsam war. Außerdem wachte dann das Babymädchen auf und schrie "HUNGEEEER" (kein Witz, ihr Hunger-Schrei klingt wirklich so).
Da mittlerweile klar war, dass Umkehren weiter bzw. beschwerlicher sein würde, lief ich also weiter und war dann schon irgendwie froh, als ich endlich wieder in der Zivilisation an der Straße war.... Hier musste ich dann auch das Baby aus dem Wagen befreien und den Rest des Weges tragen.
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